Peking. Es gibt Zweifel an den offiziellen Fallzahlen der Regierung zum Coronavirus. In Wuhan wurde derweil ein Krankenhaus im Eiltempo gebaut.

Die Experten in der chinesischen Hauptstadt bemühen sich, trotz der Verbreitung des Coronavirus Zuversicht zu verbreiten. Eine Pressekonferenz des staatlichen Informationsbüros am Montagmorgen in Peking: Nur einen Steinwurf vom Platz des Himmlischen Friedens entfernt finden sich über 200 Journalisten mit Gesichtsmasken in einen pompösen Besprechungsraum ein.

Marmorne Wände, Säulen, mit Stuck verzierte Decken. Regierungsvertreter in Schlips und Anzug von gleich sechs verschiedenen Ministerien treten vor die Öffentlichkeit, um über die Versorgungslage in den Quarantänegebieten in und um Wuhan zu berichten. Jeder einzelne der Ministerialbeamten beendet seinen Vortrag mit derselben Kernbotschaft: „Den Kampf gegen das Virus werden wir letztendlich gewinnen.“ Die Regierung will zeigen, dass sie die Lage im Griff hat.

Coronavirus: China zwischen Ausnahmezustand und Beruhigungsfloskeln

Doch daran gibt es erhebliche Zweifel. Mittlerweile sind Menschen in zwei Dutzend Ländern mit dem Coronavirus infiziert – der Erreger ist zur globalen Bedrohung geworden. Die Krankheit hat in Festland-China bereits mehr Menschenleben gefordert als die Sars-Pandemie vor 17 Jahren. Mehr als 360 Erkrankte sind gestorben, die Zahl der bestätigten Infektionen in China ist auf über 17.200 Fälle gestiegen.