Das generische Femininum greift um sich: Wir sprechen nur noch weiblich. Oder Kiezdeutsch. Unsere Autorin fragt sich: Sind wir lost?

Mal abgesehen von Corona und Trump: Es gibt noch einige prima Thema für die Familiendebatte beim Abendessen, das wunderbar die köchelnde Flamme des Generationenkonflikts auflodern lässt. Es handelt sich um unsere Sprache: Deutsch ist herrlich komplex, ein Eldorado für Grammatikfreaks, Besserwisserinnen, Dativhasserinnen.

Selbsternannte Expertinnen – und die gibt es in jeder Generation – springen bei bestimmten Begriffen an wie Kettenhündinnen. Drei Themen garantieren eine lebhafte Familienzeit.

1. Das generische Femininum. Schon gemerkt, liebe Leserinnen? Bisher habe ich immer die weibliche Form benutzt. Das heißt nicht, dass ich nur Frauen anspreche. Die männlichen Leserinnen sind natürlich mit gemeint. Genauso funktioniert das generische Femininum. Mag sein, dass vor unseren geistigen Augen nun vor allem Frauen auftauchen, wenn etwa von Expertinnen die Rede ist. Aber, mal ehrlich, ist das so schlimm? Fühlt sich die Gruppe der männlichen Leserinnen diskriminiert?

Tut mir leid, echt jetzt. War nicht mit Absicht.