Berlin. Seit dem 12. Juni ist der Sommerfahrplan der Deutschen Bahn in Kraft. Die Bahn setzt allerdings zusätzlich noch weitere Änderungen um.

  • Am 12. Juni ist bei der Deutschen Bahn der Sommerfahrplan in Kraft getreten
  • Gleichzeitig hat das Unternehmen einige Änderungen eingeführt
  • Das betrifft auch höhere Kosten für bestimmte Leistungen

Bahnfahrerinnen und Bahnfahrer erwarten seit dem 12. Juni wieder einige Änderungen – denn an diesem Tag ist der neue Fahrplan in Kraft getreten. Neben einigen neuen Verbindungen hat die Deutsche Bahn allerdings auch eine Preiserhöhung umgesetzt.

Zweimal jährlich wechselt die Deutsche Bahn ihren Fahrplan. Der große Fahrplanwechsel findet immer im Dezember statt. Im Juni folgt dann der kleine Wechsel, bei dem es meist deutlich weniger Neuerungen gibt als im Winter. Dennoch plant die Bahn auch in diesem Jahr einige Änderungen. Lesen Sie hier: Deutsche Bahn verkauft billige ICE-Tickets - doch Angebot hat einen Haken.

Deutsche Bahn: Neue Verbindungen seit dem 12. Juni

Zum einen erweitert die Bahn das Fahrplanangebot über die Sommermonate um einige zusätzliche Verbindungen.

  • So verkehren seit dem 12. Juni vier weitere Züge zwischen Warnemünde, Rostock und Berlin, außerdem gibt es eine neue Direktverbindung von Dresden über Berlin bis nach Binz beziehungsweise Stralsund.
  • Auch auf der Strecke zwischen Hamburg und Kopenhagen wird aufgestockt.
  • Neben den temporären Erweiterungen kommen auch einige dauerhafte Verbindungen hinzu. Dazu gehört etwa die Strecke zwischen Chemnitz und Freiberg in Sachsen und die Direktverbindung zwischen Flensburg und Prag.
  • Zusätzlich dazu wird die ICE-Verbindung zwischen Hamburg und Köln verstärkt und es verkehrt ein weiterer EC auf der Strecke von Lindau-Reutin nach Zürich.
  • Alle, die nicht mit dem 9-Euro-Ticket an den Strand fahren wollen, dürften sich außerdem über die Rückkehr der IC-Verbindung zwischen Berlin und Westerland auf Sylt freuen.

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Deutsche Bahn plant Preiserhöhungen

Neben den Fahrplanänderungen sieht die Bahn allerdings auch Anpassungen bei den Angeboten vor.

  • Zum einen wird das 20-Fahrten-Ticket um ein weiteres Jahr verlängert und um eine 10-Fahrten-Variante erweitert.
  • Für viele Kundinnen und Kunden eher nicht so erfreulich sein dürfte die Erhöhung der Reservierungsgebühren. Diese steigen ab dem 12. Juni auf 4,50 Euro in der 2. Klasse und 5,90 Euro in der ersten Klasse.
  • Auch die Fahrradkarte wird teurer und kostet dann einheitlich 9 Euro.

Zudem erweitert die Bahn mit längeren Zügen ihr Platzangebot im Fernverkehr auf mehr als drei Millionen Sitzplätze. Das seien 20 Prozent mehr als im Sommer 2019, hieß es. „So schaffen wir genug Platz für die stark ansteigende Nachfrage“, teilte Fernverkehrschef Michael Peterson mit.

XXL-ICEs kommen bei der Bahn zum Einsatz

Das sind die vier ICE-Generationen

Mit den ICE begann fahrplanmäßig am 2. Juni 1991 die Ära der Hochgeschwindigkeitszüge in Deutschland. Wir zeigen die vier Generationen. Der begeisterte Eisenbahn-Fan Günther Voß steht am 2. Juni 1991 in Seesen (Niedersachsen) neben einem ICE der ersten Generation. Voß hat für den ersten fahrplanmäßigen Start des Inter City Express von Hamburg nach München 148 Fahrgastplätze gebucht und davon 146 zum Selbstkostenpreis angeboten. Zwei besondere Plätze nahmen er und seine Frau ein. Nach Schnupperfahrten mit den im Vergleich zu damaligen Bahnen futuristisch wirkenden Intercity-Express-Zügen begann am 2. Juni 1991 der Verkehr nach Fahrplan. Voß machte als selbsterklärter Bahntester Furore und wurde zum oft interviewten Ansprechpartner für Medien. 2013 startete er mit 74 Jahren nach eigenem Bekunden aber seinen letzten Test.
Mit den ICE begann fahrplanmäßig am 2. Juni 1991 die Ära der Hochgeschwindigkeitszüge in Deutschland. Wir zeigen die vier Generationen. Der begeisterte Eisenbahn-Fan Günther Voß steht am 2. Juni 1991 in Seesen (Niedersachsen) neben einem ICE der ersten Generation. Voß hat für den ersten fahrplanmäßigen Start des Inter City Express von Hamburg nach München 148 Fahrgastplätze gebucht und davon 146 zum Selbstkostenpreis angeboten. Zwei besondere Plätze nahmen er und seine Frau ein. Nach Schnupperfahrten mit den im Vergleich zu damaligen Bahnen futuristisch wirkenden Intercity-Express-Zügen begann am 2. Juni 1991 der Verkehr nach Fahrplan. Voß machte als selbsterklärter Bahntester Furore und wurde zum oft interviewten Ansprechpartner für Medien. 2013 startete er mit 74 Jahren nach eigenem Bekunden aber seinen letzten Test. © dpa Picture-Alliance | Hans Henning Fränkel
Mittlerweile hat die Bahn 271 der Züge in ihrer Flotte. Im Jahr 2015 waren Fahrgäste 80 Millionen Mal mit dem ICE unterwegs und reisten durchschnittlich 318 Kilometer weit. Die ICE-Familie besteht bislang aus vier Generationen. Die ICE 1 der ersten Generation fahren maximal 280 Kilometer pro Stunde. Die 59 Züge haben jeweils zwei Triebköpfe sowie zwölf Mittelwagen und sind 358 Meter lang.
Mittlerweile hat die Bahn 271 der Züge in ihrer Flotte. Im Jahr 2015 waren Fahrgäste 80 Millionen Mal mit dem ICE unterwegs und reisten durchschnittlich 318 Kilometer weit. Die ICE-Familie besteht bislang aus vier Generationen. Die ICE 1 der ersten Generation fahren maximal 280 Kilometer pro Stunde. Die 59 Züge haben jeweils zwei Triebköpfe sowie zwölf Mittelwagen und sind 358 Meter lang. © imago | STAR-MEDIA
Die ICE 2 sind seit 1996 in Betrieb und ebenfalls für Tempo 280 zugelassen. Im Fuhrpark sind 44 Züge, von denen sich je zwei zusammenkuppeln lassen. Alle wurden nach Angaben der Bahn bis zum Jahr 2013 modernisiert. Die Zuglänge beträgt 205 Meter.
Die ICE 2 sind seit 1996 in Betrieb und ebenfalls für Tempo 280 zugelassen. Im Fuhrpark sind 44 Züge, von denen sich je zwei zusammenkuppeln lassen. Alle wurden nach Angaben der Bahn bis zum Jahr 2013 modernisiert. Die Zuglänge beträgt 205 Meter. © ICE2 | Jet-Foto Krahnert
Der ICE T mit Neigetechnik ist seit 1999 in Betrieb und erreicht Tempo 230. Der Mechanismus, der die Triebfahrzeuge bei Kurvenfahrten in Schräglage bringt, ...
Der ICE T mit Neigetechnik ist seit 1999 in Betrieb und erreicht Tempo 230. Der Mechanismus, der die Triebfahrzeuge bei Kurvenfahrten in Schräglage bringt, ... © Deutsche Bahn AG | Uwe Miehte
... ist aber mittlerweile in allen Zügen wegen technischer Probleme abgeschaltet.
... ist aber mittlerweile in allen Zügen wegen technischer Probleme abgeschaltet. © Deutsche Bahn AG | Uwe Miethe
Die ICE 3 kamen zur Weltausstellung Expo 2000 im niedersächsischen Hannover in die Flotte. Die schnellsten Züge der Republik sind auf eine Höchstgeschwindigkeit von 330 Kilometern pro Stunde zugelassen.
Die ICE 3 kamen zur Weltausstellung Expo 2000 im niedersächsischen Hannover in die Flotte. Die schnellsten Züge der Republik sind auf eine Höchstgeschwindigkeit von 330 Kilometern pro Stunde zugelassen. © Deutsche Bahn AG | Deutsche Bahn AG
In Deutschland brettern sie mit bis zu Tempo 300 über die Gleise. Die Bahn hat inzwischen 79 dieser Züge – mit einer Zuglänge von 200 Metern.
In Deutschland brettern sie mit bis zu Tempo 300 über die Gleise. Die Bahn hat inzwischen 79 dieser Züge – mit einer Zuglänge von 200 Metern. © Deutsche Bahn AG | Deutsche Bahn AG
Rund drei Monate nach dem 25. Geburtstag des ICE stellte die Deutsche Bahn und Vorstandsvorsitzender, Rüdiger Grube, am 14. September 2016 die vierte Generation des Hochgeschwindigkeitszugs vor. Am 10. Dezember 2017 startete der ICE 4 mit einer Zuglänge von 346 Metern nach einer einjährigen Testphase in den Regelbetrieb.
Rund drei Monate nach dem 25. Geburtstag des ICE stellte die Deutsche Bahn und Vorstandsvorsitzender, Rüdiger Grube, am 14. September 2016 die vierte Generation des Hochgeschwindigkeitszugs vor. Am 10. Dezember 2017 startete der ICE 4 mit einer Zuglänge von 346 Metern nach einer einjährigen Testphase in den Regelbetrieb. © dpa | Soeren Stache
Mit 250 km/h Spitzengeschwindigkeit ist die neueste Generation langsamer als ihr Vorgänger, verbraucht aber weniger Energie und beschleunigt schneller. Gründe sind eine verbesserte Aerodynamik und ein geringeres Gewicht. Der Antrieb ist auf sechs Wagen verteilt. Fällt eines der sechs Systeme aus, kann das Flaggschiff des DB Fernverkehrs trotzdem weiterfahren. Der ICE 4 ist auf den Strecken Hamburg – München und Hamburg – Stuttgart unterwegs.
Mit 250 km/h Spitzengeschwindigkeit ist die neueste Generation langsamer als ihr Vorgänger, verbraucht aber weniger Energie und beschleunigt schneller. Gründe sind eine verbesserte Aerodynamik und ein geringeres Gewicht. Der Antrieb ist auf sechs Wagen verteilt. Fällt eines der sechs Systeme aus, kann das Flaggschiff des DB Fernverkehrs trotzdem weiterfahren. Der ICE 4 ist auf den Strecken Hamburg – München und Hamburg – Stuttgart unterwegs. © Deutsche Bahn AG | SIEMENS
Vergleich der fünf Generationen der Hochgeschwindigkeitszüge der Deutschen Bahn.
Vergleich der fünf Generationen der Hochgeschwindigkeitszüge der Deutschen Bahn. © dpa-infografik | dpa-infografik GmbH
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Möglich wird dies laut Bahn unter anderem durch den Einsatz einer Rekordzahl von 32 XXL-ICEs. Die besonders großen Züge bieten etwa 1000 Fahrgästen Platz. Sie werden laut Bahn auf besonders beliebten Verbindungen eingesetzt.

„Die Reiselust ist in diesem Sommer größer als je zuvor“, zeigte sich Peterson überzeugt. Dank des „kontinuierlichen Ausbaus des Fernverkehrsangebots und der Fahrzeugflotte“ schaffe das Unternehmen „genug Platz für die stark ansteigende Nachfrage“.

(csr/dpa)

Dieser Artikel erschien zuerst auf morgenpost.de