Berlin. Hunderttausende Betonschwellen hat die Deutsche Bahn nach dem Zugunglück in Bayern überprüft. Jetzt werden weitere 130.000 untersucht.

Im Juni kam es in Garmisch-Partenkirchen zu einem schweren Zugunglück mit fünf Toten. Als mögliche Ursache waren Betonschwellen ins Blickfeld geraten. Deshalb prüfte die Deutsche Bahn im Sommer rund 200.000 Schwellen eines bestimmten Herstellers und Bautyps. Nun liegen die Resultate der Insepktion vor.

Deutsche Bahn: Herstellungsfehler bei Betonschwellen

Die Untersuchungen der Deutschen Bahn und der der unabhängigen Prüfungsinstitute legen einen Herstellungsfehler der Schwellen nahe. Die Materialbeschaffenheit weise Unregelmäßigkeiten auf, schreibt die Deutsche Bahn in einer Pressemitteilung. Diese könnten auf eine verwendete Gesteinsart zurückzuführen sein. Von den 200.000 untersuchten Schwellen müssen 130.000 ersetzt werden. Der Austausch hat begonnen.

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130.000 Schwellen müssen zusätzlich inspiziert werden

Deshalb wird die Deutsche Bahn bundesweit rund 130.000 weitere Schwellen mit dieser Gesteinsart überprüfen. Sollte ihre Materialbeschaffenheit ebenfalls Probleme aufweisen, müssten sie umgehend ausgetauscht werden.

"Leider werden sich dadurch mutmaßlich weitere Einschränkungen nicht vermeiden lassen", erklärte der Konzern am Dienstag. Bis betroffene Schwellen ausgetauscht seien, könne es Langsam-Fahrstellen und auch Streckensperrungen geben. Die betroffenen Schwellen seien bundesweit verbaut, vorrangig jedoch in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen.

Die von dem Zugunglück betroffene Strecke, zwischen Garmisch-Partenkirchen und München wurde vergangene Woche wieder freigegeben. Laut Deutscher Bahn wird es die kommenden Wochen bis zum Fahrplanwechsel am 11. Dezember allerdings noch teilweise Fahrzeitverlängerungen und einzelne Zugausfälle geben. (kthm)

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Dieser Artikel erschien zuerst bei morgenpost.de.