Berlin. Felix Klein fordert von den Documenta-Machern eine „rückhaltlose“ Aufarbeitung und eine Stellungnahme der Künstlergruppe Ruangrupa.

Felix Klein, der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, fordert von den Documenta-Verantwortlichen eine „rückhaltlose Aufarbeitung der Vorgänge rund um die antisemitischen Darstellungen im Werk des Künstlerkollektivs Ruangrupa.

„Die Documenta hat in massiver Weise Vertrauen in Politik und Kunstszene verspielt“, sagte Felix Klein unserer Redaktion. Dieser Vertrauensverlust sei nicht plötzlich geschehen, sondern kontinuierlich mit den anhaltenden Antisemitismusvorwürfen seit Anfang des Jahres gewachsen.

Der Ausschnitt des umstrittenen Großgemäldes des indonesischen Künstlerkollektivs Taring Padi auf dem Friedrichsplatz zeigt einen Soldaten mit Schweinsgesicht. Er trägt ein Halstuch mit einem Davidstern und einen Helm mit der Aufschrift „Mossad
Der Ausschnitt des umstrittenen Großgemäldes des indonesischen Künstlerkollektivs Taring Padi auf dem Friedrichsplatz zeigt einen Soldaten mit Schweinsgesicht. Er trägt ein Halstuch mit einem Davidstern und einen Helm mit der Aufschrift „Mossad". © dpa | Uwe Zucchi

„Von den Verantwortlichen wurde wiederholt versichert, dass Antisemitismus auf der Documenta nicht geduldet werde. Diese Zusagen sind nicht eingehalten worden“, sagte Felix Klein, der Beauftragte der Bundesregierung für jüdisches Leben in Deutschland und den Kampf gegen Antisemitismus.

Documenta: Verantwortliche müssen Vertrauensverlust aufarbeiten

Die Aufgabe sei nun, den entstandenen Vertrauensverlust wieder aufzuheben und aufzuarbeiten. Zu der Aufarbeitung würde auch „eine klärende, glaubwürdige Stellungnahme des kuratierende Kollektivs Ruangrupa“ beitragen.

Klein betonte auch, dass sich hier auch grundsätzliche Fragen des Umgangs mit öffentlichen Geldern für die Kulturförderung stellen würden. „Ich begrüße es, dass diese Frage jetzt offenbar im Kulturausschuss des Bundestages diskutiert werden soll“, sagte Klein .

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