Naturkatastrophe

Erdbeben in der Türkei: Dreijährige nach 91 Stunden gerettet

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So entsteht ein Erdbeben

So entsteht ein Erdbeben

Jeden Tag bebt irgendwo die Erde. Die meisten Beben sind aber so schwach, dass wir sie kaum spüren, doch immer wieder kommt es auch zu solchen mit verheerenden Schäden.

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Izmir.  91 Stunden nach dem Erdbeben in der Türkei wurde eine weitere Dreijährige lebend geborgen. Die Zahl der Toten stieg bis auf nun 100.

91 Stunden dem Erdbeben in der Ägäis am vergangenen Freitag hat die Katastrophenschutzbehörde Afad am Dienstag ein kleines Mädchen namens Ayda Gezgin in Izmir gerettet, wie Gesundheitsminister Fahrettin Koca auf Twitter bestätigte. Die Einsatzkräfte fanden das dreijährige Kind unter den Trümmern eines Hochhauses. Bürgermeister Tunc Soyer sprach auf dem sozialen Netzwerk von einem „Wunder“ und einer „Freude inmitten des großen Schmerzes“.

Die Aufnahmen der Katastrophenschutzbehörde zeigen, wie sich ein Helfer zu dem Kind beugt, das voller Staub zwischen Schutt und Trümmern liegt. „Ich habe ihre Stimme gehört. Ich habe meinen Kopf durch eine Lücke gesteckt. Sie hat gesagt: ,Ich habe so Durst’“, sagte der Rettungshelfer Ahmet Celik zum Sender TRT, der den Namen des Mädchens zunächst mit Ayla angegeben hatte. Gesundheitsminister Koca teilte ein Video auf Twitter und schrieb: „Ayda hat keine Schmerzen. Sie möchte Köfte und Ayran.“

AFP-Korrespondenten zufolge sei Ayda unter dem Beifall von Beistehenden aus den Trümmern gerettet worden. Umwelt- und Städteminister Murat Kurum sagte nach Angaben der Zeitung „Anadolu“, dass es dem Mädchen nun gut gehe. Die Dreijährige habe sofort nach ihrer Mutter gefragt. Wie der Sender CNN Türk berichtete, werde die Mutter noch unter den Trümmern vermutet. Die Einsatzkräfte seien bereits auf der Suche.

Laut Afad stieg die Zahl der zunächst 83 Todesopfer bis Dienstag auf 100. 150 der zuvor 1000 Menschen wurden zudem noch im Krankenhaus behandelt. Die Rettungsarbeiten an vier Gebäuden werden aktuell fortgeführt.

Naturkatastrophe: Weitere Dreijährige unter Trümmern entdeckt

Bereits zuvor war eine andere Dreijährige aus den Trümmern gerettet worden. 65 Stunden nach dem Erdbeben in der Türkei wurde das Mädchen in Izmir gefunden und geborgen, teilte die Katastrophenschutzbehörde Afad am Montag auf Twitter mit. Der Einsatz wurde im Fernsehen übertragen – Helfer trugen das Kleinkind nach ihrer Rettung sofort in ein Krankenzelt.

„Wir haben unsere drei Jahre alte Elif in Izmir nach 65 Stunden lebendig aus den Trümmern gerettet. Wir sind hier, bis wir den Letzten erreicht haben“, schrieb die Katastrophenschutzbehörde auf Twitter. Die Mutter und die drei Geschwister der Dreijährigen wurden bereits 23 Stunden nach dem Erdbeben aus den Trümmern des achtstöckigen Gebäudes gerettet.

Im Gespräch mit Journalisten sagte die Großmutter des jungen Mädchens: „Ich bin sehr froh. Möge Gott es ihnen (den Rettern) vergelten. Ich bin wieder mit Elif vereint, bald ist sie auch mit ihrer Mutter und ihren Geschwistern vereint. Meine Gebete wurden erhört.“

Erdbeben in der Türkei: Türkische Katastrophenschutzbehörde rettete 105 Menschen

Am Montagmorgen wurde außerdem eine 14-Jährige in Izmir geborgen – sie hatte 58 Stunden unter den Trümmern überlebt. Nach ihrer Rettung behandelte man sie vor Ort sowie zusätzlich im Krankenhaus. Wie die Zeitung „Anadolu“ berichtet, rettete die türkische Katastrophenschutzbehörde Afad seit dem Erdbeben am Freitag bislang mehr als Hundert Menschen.

Izmir: Das Zentrum des Erdbebens lag im Meer vor der türkischen Provinz

Bei dem Erdbeben am Freitagmittag in der Ägäis waren Teile der Türkei und Griechenlands erschüttert worden – das Zentrum des Bebens lag laut Behörden im Meer vor Izmir. Die türkische Katastrophenbehörde gab eine Stärke von 6,6 an. Sie US-Erdbebenbehörde USGS sprach sogar von Stärke 7. (day/dpa)

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