Abuja. Cross-River-Gorillas sind vom Aussterben bedroht – weltweit gibt es nur noch wenige hundert Exemplare. Nun wurde eine Gruppe gesichtet.

Es sind Aufnahmen, die Hoffnung machen: In Nigeria ist es Tierschützern gelungen, Fotos von extrem seltenen Gorillas und ihren Jungen aufnehmen. Mit Hilfe von Kamerafallen wurde eine Gruppe Cross-River-Gorillas in den abgelegenen Mbe-Bergen im Süden des Landes abgelichtet, wie die Wildlife Conservation Society (WCS) mitteilte.

Cross-River-Gorillas zählen zu den stark vom Aussterben bedrohten Tierarten. Laut der Weltnaturschutzunion (IUCN) gibt es nur noch rund 300 Tiere. Diese traurige Zahl ist auf Wilderei und den Verlust von Lebensraum zurückzuführen. Laut WCS werden die Gorillas zwar heutzutage nicht mehr unbedingt selbst gejagt. Eine große Gefahr sind jedoch Fallen, die für andere Tiere gelegt werden und die Gorillas verletzen.

Cross-River-Gorillas fotografiert – erste Fotos seit 2013

Bevor man die besonderen Gorillas in den 1980er Jahren wiederentdeckte, ging man lange davon aus, dass die Tiere bereits ausgestorben seien. Ihr Lebensraum beschränkt sich inzwischen auf ein Gebiet an der Grenze zwischen Nigeria und Kamerun.

Die letzten Aufnahmen einzelner Cross-River-Gorillas liegen bereits einige Jahre zurück: Laut WCS wurden zuletzt 2012 und 2013 Fotos der Tiere gemacht.

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Ein erwachsener Cross-River-Gorilla spaziert samt Nachwuchs durch den Dschungel
Ein erwachsener Cross-River-Gorilla spaziert samt Nachwuchs durch den Dschungel © WCS Nigeria/dpa

Den Gorillas geht es offenbar gut

Diese neuen Bilder seien nun aber „das erste Mal, dass mehrere Junge in einer Gruppe fotografiert wurden“, sagte Andrew Dunn, der Landesdirektor der WCS in Nigeria, am Mittwoch. Eine ermutigende Entdeckung, denn die Jungtiere bedeuten, dass es der Gruppe gut gehe. „Wenn Tiere gestört werden, werden sie sich nicht erfolgreich fortpflanzen.“

Seit Jahren bemüht sich die WCS darum, die Gorillas verstärkt zu schützen und die Population zu vergrößern.

Seltenste Gorilla-Unterart

Wie der WWF schreibt, handelt es sich bei Cross-River-Gorillas um die bedrohteste Gorilla-Unterart. Auch der Bestand der Östlichen Flachland- und der Berggorillas ist dramatisch geschrumpft.

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Vergleichsweise gut geht es den Westlichen Flachlandgorillas: Von ihnen soll es noch rund 90.000 Exemplare geben.

(dpa/raer)