Lima. Sechs Touristen sollen im Sonnentempel von Machu Picchu ihre Notdurft verrichtet haben: Einem von ihnen drohen nun hohe Strafen.

Peru hat fünf Touristen wegen mutmaßlicher Beschädigung der weltberühmten Inka-Ruinen von Machu Picchu in das Nachbarland Bolivien abgeschoben. Einem sechsten Urlauber soll in Peru der Prozess gemacht werden, wie die Behörden am Donnerstag mitteilten. Der 28-jährige Argentinier hat demnach zugegeben, Schäden am Sonnentempel von Machu Picchu angerichtet zu haben.

Die fünf Urlauber im Alter zwischen 20 und 32 Jahren wurden nach Angaben der Behörden in der bolivianischen Stadt Desaguadero am Titicaca-See abgeliefert. Ihnen wurde die Wiedereinreise nach Peru innerhalb der nächsten 15 Jahre untersagt. Bei den fünf Touristen handelt es sich um eine Französin, zwei Brasilianer, einen Argentinier und einen Chilenen.

Machu Picchu: Exkremente und Zerstörung im Sonnentempel

Dem sechsten Urlauber wurde die Ausreise aus dem Gemeindebezirk von Machu Picchu untersagt. Dem 28-jährigen droht in seinem bevorstehenden Prozess eine Haftstrafe von bis zu vier Jahren. Er soll seine Verantwortung dafür gestanden haben, dass sich in einem abgesperrten Teil des Sonnentempels eine Steinplatte aus einer Mauer gelöst hatte und auf den Boden gefallen war. Die Platte wurde beschädigt, am Boden entstand ein Riss.

Die sechs Urlauber wurden zudem beschuldigt, in dem Tempel ihre Notdurft verrichtet zu haben. In der Anlage wurden menschliche Exkremente gefunden. Die Touristen waren am Sonntag unter dem Vorwurf der Beschädigung des peruanischen Kulturerbes festgenommen worden.

Machu Picchu in Peru: Im 15. Jahrhundert legten die Inka die Anlage in den Anden an.
Machu Picchu in Peru: Im 15. Jahrhundert legten die Inka die Anlage in den Anden an. © AFP | CRIS BOURONCLE

Die größten Teile dieses Tempels im Zentrum von Machu Picchu sind für Touristen gesperrt. Die Inka, eine indigene Kultur in Südamerika, erbauten die Stadt im 15. Jahrhundert rund 80 Kilometer nordwestlich der südperuanischen Stadt Cusco. Sie ist Unesco-Weltkulturerbe und gehört zu den größten Touristenattraktionen des Kontinents. (afp/fmg)