Berlin. Nach dem Börsenabsturz von Meta stellt sich die Frage: Wie zukunftsfähig ist der Konzern – gerade auch mit Blick auf das Metaverse?

18 Jahre seit Gründung hat Facebook dank sprudelnder Werbe-Einnahmen immer nur einen Weg gekannt: steil nach oben. In dieser Woche musste Firmengründer Mark Zuckerberg zum ersten Mal kleine digitale Brötchen backen. Sein Laden wächst nicht mehr. Die tägliche Nutzer-Zahl weltweit ist - eine Premiere - um eine halbe Million gesunken. Umsätze und Gewinn enttäuschten die Anleger. Die Aktie stürzte ab. Binnen eines Tages lösten sich gut 200 Milliarden $ Börsenwert in Luft auf.

Die schlechten Nachrichten ereignen sich in einem verminten Umfeld. Facebooks Name ist längst toxisch geworden. Hass-Kommentare, Desinformation, schädliche Algorithmen - der Konzern stürzte in den vergangenen Jahren von einer Affäre in den nächsten Skandal und machte dabei selten „bella figura”. Wettbewerber wie TikTok graben der Firma mit dem weiß-blauen „Like”-Daumen zudem gerade bei der jungen, globalen Kundschaft schleichend das Wasser ab.

Trägt Metas Geschäftmodell auch in Zukunft?

Nicht nur in den USA, auch in Europa ist der kompromisslos auf Wachstum setzende Konzern ins Visier von ungeduldiger werdenden Datenschützern und Kartellbehörden geraten. In Regierungen und Parteien werden Rufe nach massiven regulatorischen Eingriffen, wenn nicht gar Zerschlagung des (un)sozialen Netzwerkes lauter.

Denn der Verdacht, dass sich da profitgierige und gesellschaftsschädigende Marktmacht zusammengeballt hat, ist spätestens nach den Enthüllungen der „Whistleblowerin” Frances Haugen zur Gewissheit geworden.

Dazu kommt, dass Zuckerbergs Versuch, der tristen Wirklichkeit durch die Flucht in virtuelle Welten zu entkommen, bisher nicht mehr als eine sündhaft teure Wette auf die Zukunft ist. Ob sich die Erdbevölkerung wirklich in einem riesigen digitalen Arbeits- und Lebensraum namens Metaverse aufhalten und dafür teuer bezahlen will, ist noch nicht ausgemacht. Was, wenn die Welt Zuckerberg „Daumen runter" zeigt?