Braunschweig. Christian B. wird im Fall der verschwundenen Maddie verdächtigt. Nun ist gegen den Deutschen ein neuer Haftbefehl erlassen worden.

Wie das Landgericht Braunschweig am Montag mitteilte, ist gegen Christian B., dem Verdächtigen im Fall des verschwundenen Mädchens Madeleine McCann, ein Haftbefehl erlassen worden. Demnach habe die zuständige Strafkammer einen dringenden Tatverdacht für fünf Sexualstraftaten bejaht.

Die Staatsanwaltschaft hatte im Oktober Anklage gegen den 45-Jährigen erhoben. Ihm werden drei Fälle schwerer Vergewaltigung und zwei Fälle des sexuellen Missbrauchs von Kindern vorgeworfen.

Fall Maddie: Verdächtigem werden weitere Sexualstraftaten vorgeworfen

Schauplatz der grauenhaften Taten soll Portugal gewesen sein, derselbe Ort, an dem im Mai 2007 die damals dreijährige Britin Maddie aus einer Apartmentanlage verschwunden war. Die fünf Sexualstraftaten sollen zwischen Ende Dezember 2000 und Juni 2017 stattgefunden haben.

Laut Gericht ist eine Vollstreckung des neuen Haftbefehls derzeit allerdings noch nicht möglich. Es bedarf der Zustimmung Italiens, da der Angeschuldigte dort aufgegriffen worden war. Er wurde nach Deutschland ausgeliefert. Die Genehmigung soll durch die Staatsanwaltschaft Braunschweig eingeholt werden.

Die Staatsanwaltschaft Braunschweig ist zuständig, weil der Verdächtige vor seinem Auslandsaufenthalt seinen letzten deutschen Wohnsitz in Braunschweig hatte.

Christian B. sitzt aktuell andere Haftstrafe ab

Der deutsche Christian B. sitzt derzeit bereits eine andere, insgesamt siebenjährige Haftstrafe ab. Diese bekam er für die Vergewaltigung einer US-Amerikanerin im Jahr 2005 im portugiesischen Praia da Luz.

Einer Sprecherin zufolge sieht die 2. Strafkammer in Braunschweig für die Zeit nach Ende der aktuellen Haftstrafe auch die Haftgründe der Fluchtgefahr und auch der Wiederholungsgefahr gegeben. (dpa)

Dieser Artikel erschien zuerst bei morgenpost.de.