Bareilly. 60 Zentimeter unter der Erde stieß eine Familie auf ein noch atmendes Baby. Ärzte kämpfen nun um sein Leben, die Polizei ermittelt.

In Indien hat eine Familie ein lebendiges Baby ausgegraben. Medienberichten zufolge wollte die Familie ihr eigenes, tot geborenes Mädchen beerdigen und stieß beim Ausheben des Grabes rund 60 Zentimeter unter der Erde auf ein lebendiges Baby. Dieses soll in einem Gefäß aus Ton gelegen und noch geatmet haben, berichteten lokale Medien.

„Ich dachte zuerst, dass meine Tochter wieder lebt“, sagte der Vater des gestorbenen Kindes der Zeitung „Times of India“. „Ich rief sofort den Krankenwagen, um sicherzugehen, dass es überlebt.“ Seine Tochter war wenige Tage zuvor tot zur Welt gekommen.

Indien: Mädchen werden getötet, um Vermögen zu sparen

In Indien werden einige Mädchen auch heute noch abgetrieben oder von ihren Familien getötet. Ein Grund dafür ist, dass Familien bei der Hochzeit ihrer Töchter oft eine hohe Mitgift zahlen müssen – obwohl diese Praxis schon seit Jahrzehnten verboten ist.

Das gerettete Baby wiege lediglich 1100 Gramm, hieß es. Laut der behandelnden Ärzte sei es wohl nur deshalb noch am Leben, weil es eine Frühgeburt gewesen sei. Frühchen bräuchten generell weniger Sauerstoff. Allerdings sei das Baby in einem kritischen Zustand.

„Es ist möglich, dass es lediglich ein paar Stunden begraben war“, sagte ein Mediziner der „Times of India“.

Die Polizei soll nun nach der Person suchen, die das Mädchen vergraben hatte. Die Behörden analysierten dazu Bilder von Überwachungskameras eines nahe gelegenen Krematoriums.

Weit weniger dramatisch lief vor kurzem eine Begräbnis in Irland ab. Ein Toter hatte vermeintlich bei seiner Beerdigung etwas aus dem Sarg gerufen.

(yah/dpa)