Berlin. Noch immer kein Ende im Salmonellen-Skandal bei Ferrero in Sicht: Jetzt haben Ermittler mehrere Standorte des Unternehmens durchsucht.

Im Zusammenhang mit den Untersuchungen wegen eines Salmonellen-Ausbruchs bei Kinder-Schokoladenprodukten haben belgische und luxemburgische Ermittlungsbehörden am Mittwoch mehrere Standorte des Süßwarenkonzerns Ferrero bei Razzien durchsucht. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft der belgischen Provinz Luxemburg wurden unter anderem Dokumente und Computer-Hardware beschlagnahmt. Festgenommen wurde demnach aber niemand.

Von einer der Razzien betroffen war demnach das Ferrero-Werk im belgischen Arlon, wo die mit Salmonellen verseuchten Kinder-Produkte hergestellt wurden. Die Niederlassung ist seit dem 8. April auf Beschluss der Gesundheitsbehörden geschlossen. Weitere Razzien gab es demnach an Standorten in Brüssel sowie im Großherzogtum Luxemburg, wo Ferrero auch seinen Hauptsitz hat.

Ferrero: Ermittlungen zu Salmonellen-Verseuchung laufen

Die Ermittlungen sollen nun klären, wer für die Salmonellen-Verseuchung verantwortlich ist und ob es Versäumnisse bei der Unterrichtung der Gesundheitsbehörden gab. Nach Angaben der Sprecherin der Staatsanwaltschaft, Anne-Sophie Guilmot, wird unter anderem wegen des Verdachts von „Verstößen gegen die Lebensmittelsicherheit und -hygiene“, „der fahrlässigen Körperverletzung“ und „der unterlassenen Hilfeleistung“ ermittelt.

Der Süßwarenkonzern mit seinem Hauptsitz im piemontesischen Alba in Italien wird verdächtigt, die Behörden erst spät alarmiert und die Produkte verspätet zurückgerufen zu haben. Obwohl bereits im Dezember 2021 Salmonellen in einem Buttermilch-Tank in Arlon entdeckt wurden, begann der Konzern erst Anfang April mit dem Rückruf von tausenden Tonnen Kinder-Produkten.

Bis Mitte April brachten die europäischen Behörden 150 Fälle von Salmonellose in neun Ländern, darunter auch in Deutschland, mit den Schokoladenprodukten in Verbindung. Der Großteil des Salmonellen-Infektionen trat demnach bei Kindern unter zehn Jahren auf. (AFP/bef)

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Dieser Artikel erschien zuerst auf morgenpost.de.