München/Berlin. Iglo warf einem Konkurrenten vor, seine Werbefigur kopiert zu haben. Ein Münchener Gericht sah allerdings keinen zweiten Werbe-Seemann.

Bart und Mütze sind keine Exklusivmerkmale von Käpt’n Iglo : Der Hamburger Tiefkühlkosthersteller Iglo ist vor Gericht mit dem Versuch gescheitert, dem Cuxhavener Konkurrenten Appel Feinkost eine ähnliche Werbefigur verbieten zu lassen. Das Münchner Landgericht wies die Iglo-Klage am Donnerstag ab. Iglo hatte Appel Feinkost vorgeworfen, die Verbraucher wegen Verwechslungsgefahr beider Figuren in die Irre zu führen. Dem folgten die Richter nicht. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Iglo wirft der Konkurrenz vor, den Käpt’n nachgeahmt zu haben. Unter dem Motto „küstlich fein“ macht ein wettergegerbter Herr, der ebenso wie Käpt’n Iglo Bart und Seemannsmütze trägt, Werbung für die Produkte von Appel Feinkost . Laut Urteil hat Appel Feinkost Käpt’n Iglo aber nicht kopiert, auch wenn es sich bei beiden Werbefiguren um ältere Herren mit Bart handele, die Mützen tragen. Die Richter wiesen auf die Unterschiede hin: Die Mützen sind unterschiedlich – in einem Fall eine Kapitänsmütze, im anderen eine Elblotsenmütze.

Die Appel-Figur trägt demnach auf den meisten Bildern keinen blauen Anzug wie Käpt’n Iglo, sondern einen grauen Anzug, wie das Gericht nach der Urteilsverkündung mitteilte. Und anders als Käpt’n Iglo trägt die Appel-Figur laut Gericht auch keinen weißen Rollkragenpullover und kein weißes T-Shirt, „sondern eine karierte Weste mit Krawatte sowie einen Seidenschal“. Die Appel-Figur ist demnach kein Seemann, sondern ein „gut situierter Herr in einem eleganten Dreiteiler“. Dementsprechend sehen die Richter keine Verwechslungsgefahr und damit auch keine Irreführung der Käufer tiefgekühlter Fischprodukte.

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Iglo argumentierte, die Werbung sei irreführend

Iglo argumentierte, die Verbraucher könnten beide Werbefiguren verwechseln. Die Werbung sei deswegen irreführend, Iglo sieht einen Fall unlauteren Wettbewerbs.

Appel Feinkost verkauft ebenso wie Iglo tiefgekühlte Fischprodukte. Das Unternehmen gehört zum Lebensmittelkonzern Heristo und wollte sich nicht zu dem Prozess äußern. Iglo betonte, dass das Unternehmen zuerst eine außergerichtliche Einigung angestrebt habe.

(dpa/jtb)