Amsterdam. Wegen des Abschusses von Flug MH17 wollen die Niederlande Russland nun vor den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte bringen.

Sechs Jahre nach dem Abschuss des Passagierflugzeugs MH17 über der Ukraine wollen die Niederlande Russland wegen seiner Rolle in der Katastrophe vor den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) bringen.

„Gerechtigkeit für die 298 Opfer des Abschusses von Flug MH17 ist und bleibt oberste Priorität für die Regierung“, teilte der niederländische Außenminister Stef Blok am Freitag mit.

Die Boeing 777 der Malaysia Airlines war am 17. Juli 2014 vom Flughafen Schiphol in Amsterdam in Richtung Kuala Lumpur gestartet und über dem Konfliktgebiet im Osten der Ukraine abgeschossen worden. Alle Insassen der Maschine wurden dabei getötet. Unter den insgesamt 298 Opfern waren 196 Niederländer und 38 Australier. Auch vier Deutsche starben. Lesen Sie hier: Prozess um Flug MH17 beginnt – So heikel ist der Fall

Niederlande und Australien machen Russland für Abschuss von MH17 verantwortlich

Ein internationales Ermittlerteam kam im Mai 2018 zu dem Schluss, dass die Maschine von einer BUK-Rakete abgeschossen wurde, die von der 53. Luftabwehrbrigade im russischen Kursk stammte. Die Niederlande und Australien machten daraufhin Russland für den Abschuss der Maschine und den Tod der 298 Insassen verantwortlich.

Moskau bestritt stets jede Verwicklung und beschuldigte seinerseits die Führung in Kiew. Russland unterstützt allerdings die prorussischen Rebellen in dem Krieg, der seit 2014 in der Ost-Ukraine herrscht. Die Rebellen haben in Luhansk und Donezk sogenannte Volksrepubliken ausgerufen haben. Mehr als 13.000 Menschen wurden in dem Konflikt bereits getötet. Lesen Sie auch: Ukraine-Konflikt – Dramatische Lage zwischen Putin und dem Virus

(afp/lhel)