Tokio. Rund zehn Jahre nach der Fukushima-Katastrophe bebt die Erde in der Provinz erneut. Durch das Erdbeben kam es zu zwei Erdrutschen.

  • Ein Erdbeben erschüttert die japanische Region Fukushima
  • Die Erdstößen haben eine Stärke von 7,3
  • Die Katastrophenschutzbehörde meldet 74 Verletzte, lokale Medien berichten von 104 Verletzten
  • In rund 950.000 kam es zu Stromausfällen
  • Das Erdbeben löste zwei Erdrutsche auf einer Landstraße und einer Rennstrecke aus

In Japan bebte die Erde – und das ausgerechnet in der Region Fukushima, wo nach einem Erdbeben vor fast zehn Jahren die schwerste Nuklearkatastrophe seit Tschernobyl passiert war. Zunächst gaben die örtlichen Behörden die Stärke des Bebens mit 7,1 an, korrigierten sie später allerdings auf 7,3. Das Erdbebenzentrum lag vor der Provinz Fukushima in einer Tiefe von 60 Kilometern.

Die japanische Katastrophenschutzbehörde meldete 74 Verletzte in der Provinz Fukushima und in der Hauptstadt Tokio, in der das Beben noch deutlich zu spüren war. Lokale Medien berichteten indes von 104 Verletzten. Tote seien bislang zum Glück nicht gemeldet worden, teilte Ministerpräsident Yoshihide Suga bei einem Notfalltreffen seines Kabinetts mit.

Schwere Schäden soll es durch das Erdbeben nicht gegeben haben. Japanische Behörden meldeten allerdings zwei Erdrutsche, einen auf einer Landstraße und einen auf einer abgelegenen Rennstrecke. Auch der Strom fiel in rund 950.000 Haushalten in der Region Fukushima aus - der Stromausfall dauerte allerdings nur kurz, laut einem lokalen Stromversorger nur bis zum Sonntagmorgen.

Fukushima: Schwere Atomkatastrophe vor fast zehn Jahren

Trotz der starken Erdstöße gebe es - anders als vor knapp zehn Jahren - keine Gefahr für eine Riesenflutwelle, wie die japanische Wetterbehörde mitteilte.

Der Reaktorunfall im Atomkraftwerk Fukushima war von einem Tsunami ausgelöst worden. Die Region war fast genau vor zehn Jahren am 11. März 2011 von einem schweren Erdbeben der Stärke 9,0 und einem gewaltigen Taifun verwüstet worden. Damals kamen rund 18.500 Menschen in den Fluten ums Leben.

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