Berlin. Zwei Frauen sterben vor Ägypten nach Hai-Angriffen. Das Umweltministerium glaubt, es könnte dasselbe Tier sein - das angelockt wurde.

  • Am Wochenende starben in Ägypten zwei Frauen nach Hai-Angriffen
  • Hinter beiden Vorfällen soll dasselbe Tier stecken
  • Es könnte sich dabei um einen bis zu vier Meter langen Makohai handeln

In Ägypten sind zwei Frauen beim Schwimmen im Roten Meer von einem Hai getötet worden. Am Freitag (1.7.) war zunächst bekannt geworden, dass eine Österreicherin beim Baden nahe Hurghada ums Leben gekommen ist.

Hai-Angriff in Ägypten: Tier schlug offenbar zweimal zu

Obwohl infolge dessen mehrere Strände am Roten Meer gesperrt wurden, meldete das ägyptische Umweltministerium am Sonntag einen zweiten tödlichen Hai-Angriff. Die Identität der zweiten attackierten Person war zunächst unklar. Der Vorfall habe sich ebenfalls am Freitag in Sahl Hasheesh südlich von Hurghada ereignet.

Laut ägyptischem Umweltministerium steckt hinter dem zweiten Angriff derselbe Hai. Umweltministerin Jasmin Fuad drücke den Familien der beiden Opfer ihr Beileid aus. Nach Angaben des rumänischen Außenministeriums handelt es sich um eine Rumänin, die in Hurghada Urlaub machte. Der Strand wurde vorerst geschlossen.

Über den Tod der Österreicherin sind bereits mehr Details bekannt: Der Hai habe sich der 68 Jahre alten Frau beim Schwimmen genähert, berichtete der Nachrichtenkanal Al-Arabija am Samstag unter Berufung auf ägyptische Behördenkreise. Sie habe einen Schock erlitten und sei im Krankenhaus verstorben.

Hai-Angriff bei Hurghada in Ägypten: Video zeigt versuchte Rettung

Das österreichische Außenministerium in Wien bestätigte den Tod der Österreicherin. Laut Medienberichten soll die Frau mit einem Ägypter verheiratet gewesen sein und in Hurghada am Roten Meer gelebt haben. Touristen verfolgten die tragischen Szenen vor ihrem Tod vom Strand und von einem Steg aus.

Ein Video des Zwischenfalls zeigt, wie die Frau in rot gefärbtem Wasser versucht, sich in Sicherheit zu bringen. Unterdessen versuchen Männer vom Steg aus, sie mit einem Seil aus dem Wasser zu ziehen.

Makohaie: Nicht die einzigen Haie vor Ägyptens Küsten

Die Kammer für Tauch- und Wassersport (CDWS) informierte ihre Mitglieder nach dem Zwischenfall über die Sichtung eines Makohais in der Gegend. Wassersport wie Tauchen, Schnorcheln, Kite- und Windsurfen seien während dieser Zeit in dem Gebiet nicht gestattet, hieß es.

Makohaie gehören mit einer Geschwindigkeit von 70 Kilometer pro Stunde zu den schnellsten Haien.
Makohaie gehören mit einer Geschwindigkeit von 70 Kilometer pro Stunde zu den schnellsten Haien. © IMAGO / Nature Picture Library

Was muss man über den Makohai wissen?

  • Makohaie können ein Tempo von bis zu 70 Kilometern pro Stunde erreichen.
  • Ausgewachsen können sie über 4 Meter lang und über 500 Kilogramm schwer werden.
  • Im Roten Meer leben auch Hammerhaie, Weißspitzen-Hochseehaie, Seidenhaie und weitere Arten.

Haie im Roten Meer: Millionenschwere Raubfische

Das Rote Meer ist unter anderem für Taucher ein beliebtes Reiseziel. Angriffe von Haien sind dort eigentlich sehr selten. Vereinzelt kam es aber auch hier zu tödlichen Attacken. 2018 verstarb ein Tourist aus Tschechien nach einem Hai-Angriff, 2015 kamen so auch ein Deutscher und 2010 eine deutsche Rentnerin ums Leben.

Hurghada in Ägypten ist ein beliebtes Reiseziel, auch bei Deutschen.
Hurghada in Ägypten ist ein beliebtes Reiseziel, auch bei Deutschen. © imago/CHROMORANGE | CHROMORANGE / Frank Wasserfuehrer

Möglicherweise werden die Tiere durch Abfälle angelockt oder durch - eigentlich verbotenes - Futter und Köder von Ausflugsbooten.

Für Tauch-Anbieter, die auch Tauchgänge zu Haien anbieten, sind die Raubfische eine wichtige Einnahmequelle. Laut Mahmud al-Hanafi, Professor für Meeresbiologie an der Suezkanal-Universität, kann ein Hai mit einer Lebensdauer von 20 Jahren einen wirtschaftlichen Wert von bis zu vier Millionen Dollar (3,8 Mio Euro) erreichen. Haie zu füttern oder mit rohem Fleisch zu ködern, ist verboten.

Dieser Artikel ist zuerst auf morgenpost.de erschienen.