London. Insider offenbaren Details über die königliche Familie – und sorgen mit Enthüllungen über die Queen, Meghan und Co. für Aufregung.

Die Royals privat – sie zoffen sich und sie lästern übereinander. Glaubt man einem neuen Enthüllungsbuch über außerdienstliche Facetten der öffentlichsten Familie der Welt, ist die erste Garde der britischen Monarchie süchtig nach Anerkennung, überkandidelt und heillos zerstritten.

Thronfolger Prinz Charles? Ein Exzentriker, der einen Teddybären und seinen eigenen Toilettensitz mit auf Reisen nimmt. Dessen jüngerer Bruder Prinz Andrew? „Ein ziemlicher Trottel.“ Am Härtesten aber geht das Buch mit Herzogin Meghan ins Gericht.

Die habe von Anfang an einen Plan gehabt, schreibt die Journalistin und Adelsexpertin Tina Brown in ihrem nun auf Deutsch erschienenen Buch „Palace Papers: Die Windsors, die Macht und die Wahrheit“ (Verlag Droemer Knaur). Lesen Sie hier:Königin Maxima sorgt für Frust bei Prinz Harry und Meghan

William und Kate als Langweilerpaar

Als Meghan Markle (40) Prinz Harry (37) zum ersten Mal traf, habe sie in ihm nicht nur einen Partner gesehen, sondern die Lösung „für jedes Problem, das sie hatte“. Die US-Schauspielerin sei damals frustriert gewesen, weil ihre Karriere stockte und Angebote für große Hollywoodrollen ausblieben. In der Beziehung zu Harry, so Brown, sah sie die Chance, endlich im Rampenlicht zu stehen: „Sie wollte die Antwort der Windsors auf Angelina Jolie sein.“

Die Queen, Herzogin Meghan, die Prinzen Harry und William (v. l.) 2018: Die Harmonie trügt.
Die Queen, Herzogin Meghan, die Prinzen Harry und William (v. l.) 2018: Die Harmonie trügt. © Getty Images | Max Mumby/Indigo

Ihre Mitarbeiter im Palast erlebten sie nach der Hochzeit im Mai 2018 als schnippisch, das Paar sei häufig ausgerastet und habe eine „gemeinsame Sucht nach Dramen“ an den Tag gelegt.

Aus Sicht der Autorin ist das britische Volk mit Prinz William (39) und seiner Ehefrau Kate (40) als Repräsentanten besser bedient. Die seien zwar langweilig, aber verlässlich – ein „wahrer Glücksfall für die Monarchie“, findet Brown.

Die 68-Jährige kennt sich hinter den Palastmauern aus: Die frühere Chefredakteurin der Zeitschrift „Vanity Fair“ hat bereits eine Biografie über Prinzessin Diana († 1997) verfasst und für ihren neuen, mehr als 700 Seiten umfassenden Wälzer nach eigenen Angaben mit 120 Menschen aus dem Umfeld der Royals gesprochen.

Charles sehnt sich nach Anerkennung

Darunter pensionierte oder entlassene Diener, die der Autorin von ihrem unglamourösen Leben in Einzimmerwohnungen „mit entlegenen Londoner Postleitzahlen und Zeitschaltern auf den Fluren“ berichteten. Den Alltag der königlichen Familie fasst Brown so zusammen: „Endlos langweilige öffentliche Auftritte und düstere Urlaube in zugigen Schlössern“.

Das Buch sorgt mit seiner Mischung aus politischer Analyse und süffigem Klatsch in Großbritannien seit Tagen für Aufsehen. Denn Brown schont darin fast niemanden. Charles (73) etwa beschreibt sie als einen Mann, der „verzweifelt“ um die Anerkennung seiner Mutter ringe. Doch Queen Elizabeth II. (96) zweifle daran, dass er ein guter König wird, sie halte ihn für „zu bedürftig, zu verletzlich, zu emotional, zu kompliziert und zu egozentrisch“.

Autorin Tina Brown ist Expertin für das britische Königshaus.
Autorin Tina Brown ist Expertin für das britische Königshaus. © picture alliance / RW/MediaPunch | RW

Der in einen Missbrauchsskandal verwickelte Andrew (62) hingegen reite häufig, seit er von seinen royalen Pflichten entbunden wurde – „schließlich ist das einzige Wesen, das noch mit ihm spricht, sein Pferd“.

Harry wiederum sei in den Augen seines großen Bruders William und seines Vaters „psychisch labil, immer noch traumatisiert durch den Tod seiner Mutter und zu kindlichen Wutausbrüchen neigend“. Der „brutale“ Streit zwischen den Diana-Söhnen sei „wegen ihrer beruflichen Ausrichtung“ eskaliert. Denn Harry habe William lange vorgeworfen, sich die „besten Auftritte unter den Nagel zu reißen“. Brown sieht in Harry einen „sehr, sehr zornigen Mann“.

Die Queen mag ihre Hunde lieber als ihre Kinder

Es sind vor allem zwei Frauen, die gut wegkommen. Die eine ist Herzogin Camilla (74), Charles’ zweite Ehefrau – laut Brown eine entscheidende Stütze. „Einer ihrer Trümpfe war schon immer ihre Fähigkeit zu unterhalten“, meint Brown. Ein Platz neben der weltgewandten, ironischen Camilla beim Dinner gelte unter Gästen als Gewinn.

Die andere Frau ist die Königin selbst. Skandalfrei sitzt sie seit 70 Jahren auf dem Thron und ist während dieser Zeit, glaubt man dem Buch, bodenständig geblieben. Brown deutet an, dass die Queen zu ihren Hunden ein emotionaleres Verhältnis hat als zu ihren Kindern. Lesen Sie hier: Queen hat Corona: Sorge im Elizabeth II. wird größer

Über sie gibt es jedoch keine Schlüpfrigkeiten zu lesen. Ihr größtes Laster: dass sie abends gern einen Dubonnet (Kräuterwein) mit zwei Eiswürfeln schlürft.