Düsseldorf. Die umstrittene Heinsberg-Studie der Uni Bonn liegt vor. Sind zehnmal so viele Menschen mit dem Coronavirus infiziert wie gemeldet ?

Die Zahl der Corona-Infizierten in Deutschland könnte zehnmal so hoch sein wie offiziell registriert, die Sterberate in Folge des Virus damit weitaus geringer als bislang vermutet. Das ist das zentrale Ergebnis der sogenannten Heinsberg-Studie eines Forscherteams um den Bonner Virologen Professor Hendrik Streeck, die am Montag veröffentlicht wurde.

Wochenlang hatten die Wissenschaftler in der Gemeinde Gangelt im Kreis Heinsberg fast 1000 Bewohner befragt, untersucht und Proben genommen. Heinsberg galt als früher Hotspot der Pandemie. Bei einer Karnevalssitzung in Gangelt war es zur massenhaften Ausbreitung des Erregers gekommen.

Kritik an PR-Begleitung für die Heinsberg-Studie

Erste Zwischenergebnisse der Studie waren bereits im Beisein von Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) in der Düsseldorfer Staatskanzlei veröffentlicht und von der PR-Firma „Storymachine“ in den sozialen Netzwerken verbreitet worden. Das Land hat die Forschung mit rund 65.000 Euro finanziert.