Berlin. Fast 40 Grad am Wochenende, nun folgt zum Wochenstart ein Temperatursturz von mehr als zehn Grad: Wie kommt unser Körper damit klar?

  • Deutschland ächzt unter extremem Wetter: erst Hitze, dann der Temperatursturz
  • Viele Menschen empfinden die Temperaturwechsel als belastend
  • Wie der Körper reagiert und auf was man achten sollte

Es war ein außergewöhnliches Hitzewochenende in Deutschland: Am Sonntag rückte das Thermometer in einigen Regionen an die 40-Grad-Marke heran. Als ob das nicht schon anstrengend genug wäre, folgt nun zu Wochenbeginn ein deutlicher Temperatursturz.

Um rund 20 Grad sind die Temperaturen abgesackt. Eine echte Herausforderung für den Körper. Wie reagiert er auf diesen heftigen Wechsel? Und was kann man tun, um den Temperaturumschwung besser zu verkraften?

Hitzewelle wird von Kälteeinbruch abgelöst: So reagiert der Körper

Viele Menschen empfinden die Temperaturwechsel als belastend. Der Kreislauf muss sich anpassen, der Stoffwechsel ebenfalls. "Jeder Wetterumschwung birgt ein erhöhtes Erkältungsrisiko", schreibt etwa die Handelskrankenkasse hkk auf ihrer Website. Vor allem plötzliche Kälteeinbrüche sorgen für Schnupfen und Husten.

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War es tags zuvor noch brütend heiß, sind wir vielleicht am nächsten Tag zu dünn angezogen. Die hkk erklärt: "Um einen hohen Wärme- und Energieverlust zu verhindern, reduziert der Organismus die Durchblutung in der Peripherie." Kalte Füße und Hände sowie eine "frostige Nase" seien Anzeichen dafür. In den schlechter durchbluteten Körperregionen stehen dann weniger Abwehrzellen bereit – Erkältungsviren haben leichtes Spiel.

Übrigens: Wird es plötzlich wieder wärmer – so wie es nach einigen kühleren Tagen in der kommenden Woche eintreten soll –, kann man sich ebenfalls rasch erkälten. Denn bei Hitze fängt der Körper an zu schwitzen. Zugluft oder der Aufenthalt in klimatisierten Räumen oder Autos können ebenfalls dazu führen, dass der Körper die Durchblutung herunterfährt.

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Sommerhitze: Kreislauf muss sich darauf einstellen

Um auf Hitze oder Kälte zu reagieren, weitet der Körper die Blutgefäße oder zieht sie zusammen. So reguliert er die Temperatur. Bei schnellen externen Temperaturwechseln ist das jedoch eine echte Herausforderung für den Kreislauf. Denn wenn die Blutgefäße sich schnell zusammenziehen oder weiten, verändert sich der Blutdruck. Das kann zu Schwindelgefühlen führen, auch Schlafstörungen sind möglich, erklärt die hkk. Vor allem ältere und erkrankte Menschen leiden darunter. Lesen Sie hier: Wie der Körper auf Hitze reagiert – und wie man ihn schützt

Wenn die Beine sich an heißen Tagen schwer anfühlen, helfen Bewegung und Abkühlung.
Wenn die Beine sich an heißen Tagen schwer anfühlen, helfen Bewegung und Abkühlung. © dpa

Temperaturschock: So bereitet man sich richtig vor

Die Wahl der richtigen Kleidung. Wer im Zwiebellook mit verschiedenen Kleidungsschichten angezogen ist, kann schnell einen Pullover ausziehen, wenn es wärmer wird – oder sich etwas überziehen, wenn er zu frieren beginnt. Lesen Sie auch: Klimawandel: Wo kann ich noch ein sicheres Haus kaufen?

Die hkk merkt an: Besonders im Sommer sollte man jederzeit auf einen plötzlichen Regenguss gefasst sein. Also am besten Regencape oder -schirm dabei haben. Denn wenn man "aus dem Blauen heraus" von einem Schauer erwischt wird, kühlt man in der nassen Kleidung schnell aus. Die nächste Erkältung lässt dann oft nicht lange auf sich warten.

Die gute Nachricht: Wer seinen Körper regelmäßig auf Temperaturumschwünge trainiert, kommt besser damit zurecht. Wie das geht? Wechselduschen, Saunagänge und Kneipp-Bäder können helfen, den Körper auf wechselnde Temperaturen einzustellen. Die hkk empfiehlt besonders die Kneipp-Gänge - dabei durchschreitet man langsam kaltes knöchel- bis knietiefes Wasser. Das ist eine schonende Möglichkeit, denn nur Füße und Unterschenkel werden dem frischen Nass ausgesetzt. Auch kalte Duschen für die Unterarme unterm Wasserhahn helfen.

Wenn der Körper ohnehin mit schwankenden Temperaturen kämpft, sollte man ihn nicht über Gebühr mit fettigem, schwer verdaulichem essen belasten. Besser als der Schweinebraten sind leichte Salate, Obst und Fisch. Außerdem sollte man viel trinken – am besten zwei bis drei Liter Wasser am Tag. Wer mag, versetzt das Wasser mit einem Schuss Zitronensaft. Auch lauwarmer Tee eignet sich gut, um den Flüssigkeitshaushalt instand zu halten. (fmg)

Dieser Artikel erschien zuerst auf morgenpost.de.