Berlin. Vor dem Start der Corona-Impfungen suchen viele ihren Impfpass. Was, wenn er verschwunden ist? Antworten auf die wichtigsten Fragen.

Noch diese Woche soll in Deutschland mit den ersten Impfungen gegen das neuartige Coronavirus begonnen werden. Aber braucht man dafür den Impfpass?

Obwohl Impfungen wichtig sind, wird das kleine gelbe Heftchen gern verlegt. Jetzt, da es auf die Corona-Impfung zugeht, fragen sich viele, wo ihr Impfpass ist – und ob sie einen neuen bekommen, wenn der alte spurlos verschwunden ist. Das sind die Antworten auf die wichtigsten Fragen.

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Warum hat man überhaupt einen Impfpass?

Wie die Zentrale für gesundheitliche Aufklärung schreibt, gibt der Impfpass Aufschluss über den Impfschutz einer Person. Alle Impfungen, die man bekommt, müssen dokumentiert werden. Im besten Fall werden sie direkt in den Impfpass eingetragen. Wenn sich eine Impfung nicht mehr rückwirkend dokumentieren lässt, gilt die Person als nicht geimpft.

Manche Länder setzen bestimmte Impfungen für die Einreise voraus, um die Verbreitung einiger Infektionskrankheiten zu verhindern. In diesem Fall muss der Impfpass an der Grenze bei der Einreise vorgelegt werden, um eine entsprechende Immunisierung nachweisen zu können.

Kann man eine neuen Impfausweis bekommen, wenn der alte weg ist?

Ja, das ist möglich. Beim Arzt kann man einen neuen Impfausweis erhalten. Allerdings sollte dann nachgeforscht werden, welche Impfungen in der Vergangenheit stattgefunden haben. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung empfiehlt, Impfungen der vergangenen zehn Jahre aus ärztlichen Unterlagen zu ermitteln.

Auch anhand einer Blutuntersuchung kann herausgefunden werden, ob ein Impfschutz gegen bestimmte Krankheiten bereits vorliegt. Die Kosten müssen allerdings in der Regel selbst getragen werden.

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Braucht man seinen Impfpass für die Corona-Impfung?

Nein. Eine Impfung gegen das Coronavirus ist auch ohne Impfausweis möglich, wie Roland Stahl, Pressesprecher der kassenärztlichen Bundesvereinigung, gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland sagte. Wer ohne das gelbe Heftchen in die Praxis komme, könne sich ein neues ausstellen lassen.

Gibt es einen digitalen Impfausweis?

Noch gibt es den Impfpass nicht in digitalisierter Form. Allerdings plant das Bundesgesundheitsministerium die elektronische Patientenakte (ePA), in der beispielsweise Befunde gespeichert werden können.

Die ePA soll ab 1. Januar 2021 zur Verfügung stehen. Ab 2022 soll darin dann auch neben Dokumenten wie dem Mutterpass oder Bonusheft der Impfausweis abrufbar sein. Die Nutzung der elektronischen Akte ist freiwillig. (raer/mit dpa)