Uttar Pradesh. Aktuell fallen zahlreiche Kinder und Erwachsene in Indien einem mysteriösen Fieber zum Opfer. Ärzte stellen nun erste Diagnosen.

Seit über einer Woche fallen zahlreiche Kinder in Indien einer mysteriösen Fieberwelle zum Opfer. Mehrere Medien, darunter BBC, die Zeitung "The Times of India" sowie "The Economic Times" und India.com, berichten von unerklärlichen Fällen in dem Bundestaat Uttar Pradesh.

BBC zufolge sind mittlerweile 50 Menschen infolge des Fiebers gestorben - "The Times of India" berichtete am Montag sogar von insgesamt 68 Todesfällen. Bei den Opfern habe es sich zwar auch um Erwachsene gehandelt - vor allem aber um Kinder. Keiner der Toten sei positiv auf eine Coronavirus-Infektion getestet worden. Auch interessant: Diese Erreger könnten die nächste Pandemie auslösen

Indien: Krankenhäuser voll von erkrankten Kindern

Zudem seien mehrere Hundert Menschen aus sechs Bezirken im Osten des Bundesstaats ins Krankenhaus eingeliefert worden. In Agra, Mathura, Mainpuri, Etah und Kasganj seien besonders viele Fälle aufgetreten. Am schlimmsten betroffen sei allerdings die Stadt Firozabad. Der "The Times of India" zufolge schweben dort aktuell 72 von 135 erkrankten Kindern in Lebensgefahr.

Gesundheitsexperte Dr. Neeta Kulshrestha sagte der BBC: "Die Patienten in den Krankenhäusern, vor allem Kinder, sterben sehr schnell." Demzufolge seien alleine vergangene Woche 40 Menschen, darunter 32 Kinder, innerhalb kürzester Zeit gestorben. Lesen Sie außerdem: 59 Mutationen: Wie gefährlich ist die Virus-Variante C.1.2?

Fieberwelle in Indien: Die Symptome

Medienberichten zufolge klagten die Erkrankten über starkes Schwitzen und Dehydration, aber auch Übelkeit, Gelenk- und Kopfschmerzen seien aufgetreten. Teilweise sollen auch Hautausschläge auf Armen und Beinen aufgetreten sein.

Im Interview mit "The Times of India" spricht der Vater Vinod Kumar aus Firozabad über den Tod seines Kindes: "Meine vierjährige Tochter litt vier Tage lang unter hohem Virusfieber. Wir haben sie in eine Privatklinik eingeliefert, weil sonst nirgendwo ein freies Bett verfügbar war. Nach einer Blutplättchen-Armut und hohem Fieber ist sie am Samstag gestorben." Lesen Sie auch: Westafrika: Hochgefährliches Marburg-Virus ausgebrochen

Tödliches Fieber: Ärzte vermuten eine Virusinfektion

Obwohl es zum aktuellen Zeitpunkt noch keine näheren Details zur genauen Todesursache gibt, stellten einige Ärzte der betroffenen Distrikte bereits eine Diagnose. Wie BBC schreibt, vermuten Experten, dass es sich bei der Haupttodesursache um das Dengue-Virus handeln könnte.

Die Abnahme der Blutplättchenzahl sei typisch für eine Infektion mit dem Dengue-Virus. Das Virus wird durch Stechmücken übertragen. (day) Lesen Sie dazu: Asiatische Tigermücke breitet sich in Deutschland aus