Berlin. Am Montag erschütterte ein Erdbeben der Stärke 5,6 Indonesien. Die ursprüngliche Zahl der Toten hat sich fast verdoppelt – auf 300.

Knapp eine Woche nach dem schweren Erdbeben in Indonesien ist die Opferzahl weiter gestiegen. Der Nationale Katastrophenschutz gab die Zahl der Toten am Sonntag mit 321 an. Elf Menschen würden noch vermisst, sagte Behördenchef Suharyanto. Bei dem Beben der Stärke 5,6 wurden mehr als 62 000.Häuser zerstört, mehr als 73.000 Menschen wurden in Notunterkünften untergebracht.

Das Erdbeben hatte vorigen Montag die Hauptinsel Java erschüttert. Das Epizentrum lag nahe der Stadt Cianjur, etwa 70 Kilometer südöstlich der Hauptstadt Jakarta. Weil das Beben sich in geringer Tiefe von zehn Kilometern an Land ereignete, waren die Schäden entsprechend groß. Java ist extrem dicht besiedelt. "Die Helfer erreichen allmählich die betroffenen Einwohner in den abgelegenen Dörfern mit Nahrungs- und Hilfsmitteln und errichten Zelte für sie", sagte Suharyanto.

Zahlreiche Häuser wurden bei dem Beben teils stark beschädigt. Auf Videos in sozialen Netzwerken waren eingestürzte Gebäude und weinende Menschen zu sehen. Verletzte wurden von Einsatzkräften versorgt. Überall lagen Trümmer auf den Straßen.

Rettungskräfte suchen nach den Opfern eines durch das Erdbeben ausgelösten Erdrutsches.
Rettungskräfte suchen nach den Opfern eines durch das Erdbeben ausgelösten Erdrutsches. © Tatan Syuflana/AP/dpa

Erdbeben in Indonesien: Hochhäuser wankten in Jakarta

In der Hauptstadt Jakarta waren die Erdstöße für rund 20 Sekunden zu spüren. Hochhäuser gerieten ins Wanken, schwere Schäden gab es aber offenbar keine. Menschen evakuierten ihre Büros im Zentrum der Stadt. Augenzeugen berichteten der Nachrichtenagentur Reuters davon, dass sie die Gebäude wackeln spürten und sahen, wie sich Möbel verschoben. Laut US-Erdbebenwarte (USGS) fand das Beben in einer Tiefe von zehn Kilometern statt. Eine Tsunami-Warnung gab es nicht.

Der Inselstaat Indonesien liegt auf dem Pazifischen Feuerring, der geologisch aktivsten Zone der Erde. Dort kommt es häufig zu Erdbeben und Vulkanausbrüchen. Nur einen Tag nach dem Beben in Indonesien kam es auf der pazifischen Inselgruppe der Salomonen zu einem Erdbeben, sie liegt ebenfalls auf dem Feuerring.

Im Februar waren bei einem Beben der Stärke 6,2 auf der Insel Sumatra fast 20 Menschen gestorben. Mehr als 400 wurden verletzt. (pcl/reba/dpa/AFP)

Dieser Artikel erschien zuerst auf morgenpost.de.