Schottland. Obwohl keine nackte Haut zu sehen war: Die Video-Plattform TikTok löschte ein Video mit Still-Tipps und sperrte den Account der Userin.

Auf TikTok teilen die User bekanntlich alles von lustigen Clips bis hin zu Ratgeber-Videos. So auch die 33-jährige Emma O’Donnell. Die Mutter von drei Kindern nutzt diese Plattform vor allem dazu, ihren Familienalltag festzuhalten. Für ein Video, das sie nun auf Wunsch ihrer über 8.000 Follower gedreht hatte, gab es allerdings Ärger mit der Video-Plattform.

Vor wenigen Tagen lud die Influencerin einen Zusammenschnitt hoch, in dem sie Ratschläge dafür gab, wie man seinem Kind an öffentlichen Orten die Brust geben könnte, ohne viel Aufmerksamkeit zu erregen. Den kurzen Clip kommentierte sie mit der Unterschrift: „Ich neige zwar dazu, sie einfach herauszuholen, aber ich wurde um Tipps für diskretes Stillen gebeten.“ Vielen Menschen konnte sie damit allerdings nicht helfen – das Video wurde eine Stunde nach der Veröffentlichung von der Plattform gelöscht.

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Stillen in der Öffentlichkeit: Influencerin fordert mehr Toleranz

Wegen vermeintlich unanständigen Inhalten wurde ihr Konto zusätzlich blockiert. Dabei war O’Donnell in dem Clip komplett angezogen – von nackter Haut fehlte jede Spur. So machte sie ihrem Ärger auf Instagram Luft. In der Bildunterschrift des Fotos, auf dem sie denselben Pullover wie im TikTok-Beitrag trug, schrieb sie: „Normalisiert das Stillen. (...) Ich wage es zu behaupten, dass das Video noch da wäre, wenn ich ohne Baby in meiner Unterwäsche herumgetanzt hätte.“

Laut eigener Aussage erhielt sie dennoch den Hinweis, dass die gefilmten Szenen gegen die Richtlinien verstoßen würden. Die Regeln lauten wie folgt: „Wir gestatten auf TikTok keinerlei Inhalte, die sexuell eindeutig sind. (...) Wir machen Ausnahmen in Bezug auf Nacktheit und sexuell eindeutige Inhalte zu pädagogischen, dokumentarischen, wissenschaftlichen oder künstlerischen Zwecken.“

Brust raus für das Recht zu Stillen!

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    Wie sich Emma O’Donnell weiter beschwert, sei es nicht das erste Mal, dass stillende Mütter abgemahnt, aber andere Nutzer, die gleichermaßen viel Haut zeigen, toleriert werden würden. In den Zeilen auf Instagram wünschte sich die Schottin deshalb mehr Unterstützung für Mütter. Ihr virtueller Protest lohnte sich: Nach zahlreichen Diskussionen mit den zuständigen Vertretern von TikTok durfte sie das Video wieder auf der Plattform hochladen.

    TikTok-Richtlinien: Unternehmen bezieht Stellung zum Fall O’Donnell

    Eine Unternehmenssprecherin der Plattform veröffentlichte gegenüber unserer Redaktion eine Stellungnahme zum Fall von Emma O’Donnell: „TikTok ist eine inklusive Plattform, auf der sich unsere Nutzer*innen kreativ ausdrücken. Unsere Community ist breit gefächert und dynamisch. Inhalte, die das Thema Stillen thematisieren, sind auf unserer Plattform willkommen. Der Hashtag #BreastFeeding hat über 190 Millionen Aufrufe und der Hashtag #Stillen fast 10 Millionen Aufrufe. Das Video der Creatorin @_a_mothers_tale wurde irrtümlich entfernt und ist wieder auf der Plattform auffindbar.”

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