Berlin. Das Mittelmeer ist für viele ein Traum-Urlaubsziel. Tatsächlich gibt es auch dort jedoch einige Tiere, die zur Gefahr werden können.

  • Das Mittelmeer ist bei Touristen für einen entspannten Badeurlaub beliebt
  • Doch ganz sorglos sollte man am Strand nicht sein
  • Denn auch im Mittelmeer gibt es Tiere, die für Menschen gefährlich werden können

Dolce Vita an der Adria-Küste in Italien, traumhafte Inseln in Griechenland, beeindruckende Strände an der Costa Brava in Spanien: Die Mittelmeerregion gehört zu den beliebtesten Urlaubsorten der Deutschen. Millionen Touristen zieht es jedes Jahr dort hin, viele machen dort unbeschwert Badeurlaub. Gefährliche Tiere verortet man schließlich eher in weiter entfernten Destinationen.

So etwa in der Karibik oder am Roten Meer. Tatsächlich sind dort – an der Küste Ägyptens – erst kürzlich zwei Frauen bei Hai-Angriffen getötet worden. Mutmaßlich wurden beide von dem selben Tier attackiert. Doch nicht nur in der Ferne, sondern auch am Mittelmeer gibt es gefährliche Tiere, vor denen sich Urlauberinnen und Urlauber besser in Acht nehmen sollten. Mitunter könnte man dort sogar auf einige der gefährlichsten Meeresbewohner der Welt stoßen. Wir zeigen einige von ihnen.

Das Petermännchen – Giftiger Fisch im Mittelmeer

Sein Name klingt harmlos. Dennoch sollte man dem Petermännchen nicht zu nahe kommen. Der Fisch, der zwischen 15 und 52 Zentimetern lang werden kann, zählt zu den gefährlichsten europäischen Gifttieren. Das Tückische: Das Petermännchen vergräbt sich tagsüber gerne in der Nähe von Stränden im Sand oder im Schlamm und kann somit nur schwer entdeckt werden. Wer jedoch beim Baden aus Versehen auf den Fisch tritt, bekommt seine giftigen Stacheln zu spüren. In den meisten Fällen ist das Gift zwar nicht tödlich, führt aber zu starken und schmerzhaften Schwellungen.

Verbreitet ist das Petermännchen nicht nur im Mittelmeer, sondern auch im östlichen Atlantik. Außerdem kommt es im Schwarzen Meer und in der Nord- und Ostsee vor. Lesen Sie auch: Ostsee-Urlaub – Vor diesen giftigen Tieren sollten Sie sich in Acht nehmen

Das Petermännchen ist giftig und kommt unter anderem im Mittelmeer vor.
Das Petermännchen ist giftig und kommt unter anderem im Mittelmeer vor. © IMAGO / imagebroker | IMAGO / imagebroker

Selten, aber sehr gefährlich: Die Portugiesische Galeere

Ein anderes Tier, dem man beim Badeurlaub wohl lieber nicht begegnen möchte, ist die Portugiesische Galeere. Sie sieht aus wie eine Qualle, ist aber eigentlich eine Gemeinschaft aus hunderten oder tausenden kleinen Polypen und gehört zu den Nesseltieren. Tatsächlich ist die Portugiesische Galeere gar nicht im Mittelmeer beheimatet. Aufgrund des Temperaturanstiegs der Meere und der Überfischung der Thunfische wurde das Nesseltier jedoch schon mehrmals vor den Balearischen Inseln, zu denen Mallorca gehört, und bei Malta gesichtet.

Die Portugiesische Galeere besteht aus einer Gasblase sowie bläulichen, weißen oder auch violetten Tentakeln, die bis zu 50 Meter lang werden können. An diesen Tentakeln befinden sich bis zu 1000 Nesselzellen, die schmerzhafte rote Quaddeln auf der Haut hinterlassen. Bei Menschen mit einem geschwächten Immunsystem oder Allergien, kann der Kontakt in seltenen Fällen einen allergischen Schock auslösen, der sogar tödlich enden kann.

Eine Portugiesische Galeere, die 2018 an einem Strand auf Mallorca entdeckt wurde.
Eine Portugiesische Galeere, die 2018 an einem Strand auf Mallorca entdeckt wurde. © Sabrina Hentschel/dpa-Zentralbild/dpa

Mittelmeer: Urlauber sollten sich vor Quallen in Acht nehmen

Auch mehrere Quallen, bei denen der Kontakt sehr schmerzhaft sein kann, gibt es im Mittelmeer. Dazu gehört beispielsweise die Kompassqualle, die an ihren rot-braue Streifen erkannt werden kann. Das Gift der Qualle ist zwar nicht lebensgefährlich, kann allerdings dennoch zu Hautreizungen und Kreislaufbeschwerden führen. Lesen Sie auch: Forscher rätseln über Quallen-Invasion in Nord- und Ostsee

Ebenfalls im Mittelmeer zu finden ist die Leuchtqualle oder auch Feuerqualle. Sie ist für einen Großteil der Quallenstiche in der Region verantwortlich. Der Schirm der Qualle, auf dem sich kleine bräunliche oder rötliche Punkte befinden, kann einen Durchmesser von 10 bis 15 Zentimetern erreichen. Der Kontakt mit einer Leuchtqualle löst schmerzende und juckende Rötungen sowie Quaddeln aus.

Haie im Mittelmeer: Angriffe extrem unwahrscheinlich

Eine relativ geringe Gefahr geht von einem Meeresbewohner aus, vor dem sich viele fürchten: dem Hai. Und tatsächlich leben im Mittelmeer vielen Hai-Arten. Dazu gehören laut wwf:

  • Heringshaie
  • Sandtigerhaie
  • Blauhaie
  • Riesenhaie
  • Engelhaie
  • Riesenhaie

Auch der berüchtigte Weiße Hai lebt im Mittelmeer. Tatsächlich sorgen dort Hai-Sichtungen immer wieder für Aufregung. Die Wahrscheinlichkeit, im Urlaub einen Hai zu sehen geschweige denn von ihm angegriffen zu werden, ist im allerdings extrem gering.

Invasive Arten breiten sich im Mittelmeer aus

Häufiger sind dagegen Stechrochen, Wasserschlangen und Seeigel. Und auch Tiere, die eigentlich nicht im Mittelmeer leben, kommen wegen des Klimawandels inzwischen dort vor. Sie werden als Invasive Arten bezeichnet. Dazu gehört etwa der Indische Rotfeuerfisch. Wer mit ihm in Kontakt kommt, kann im schlimmsten Fall sogar einen Atemstillstand erleiden. Und auch der giftige Hasenkopf-Kugelfisch hat es inzwischen ins Mittelmeer geschafft.

Angst müssten Mittelmeer-Urlauber deswegen aber nicht haben: Zu Kontakt mit den gefährlichen Tieren kommt es nur äußerst selten. Dennoch sollte man im Ernstfall vorsichtig sein: Wer am oder im Meer ein Tier berührt, dass er nicht kennt, sollte die Strandaufsicht oder einen Arzt aufsuchen. (csr)

Dieser Artikel erschien zuerst auf morgenpost.de.