London. Herzogin Meghan sieht ihre Persönlichkeitsrechte von einer Boulevardzeitung verletzt. Ihre Klage wurde nun aber teilweise abgewiesen.

Für Harry und Meghan läuft es auch nach ihrem Rückzug aus dem britischen Königshaus nicht rund: Die Herzogin von Sussex (38) ist jetzt mit ihrer Klage gegen den Verlag der britischen Boulevardzeitung „Mail on Sunday“ teilweise gescheitert. Das geht aus dem Urteil zu einer Voranhörung des Londoner High Courts hervor, das am Freitag veröffentlicht wurde.

Der Verlag hatte beantragt, einen Teil der Vorwürfe nicht zum Hauptverfahren zuzulassen. Diesem Antrag gab der Richter nun statt. Anlass für die Klage war die Teilveröffentlichung eines handgeschriebenen Briefs, den Meghan an ihren Vater, Thomas Markle, geschickt hatte. Mit ihm liegt sie seit ihrer Hochzeit mit Prinz Harry (35) vor zwei Jahren im Clinch.

Der 75-Jährige hatte den Brief an die „Mail on Sunday“ weitergegeben. Meghan sieht sich durch die Veröffentlichung in ihren Persönlichkeitsrechten verletzt. Zudem warf sie den Journalisten Unredlichkeit und böse Absichten vor. Der Streit mit ihrem Vater sei erst von der Presse angefacht worden, argumentierte ihr Anwalt. Die Berichterstattung sei Teil einer breiteren „Agenda“ gegen Meghan.

Herzogin Meghan verklagt britische Boulevardzeitung

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    Diese Vorwürfe ließ der Richter aber nicht zu. Sie seien entweder nicht relevant für den Kern des Verfahrens, zu pauschal oder nicht ordnungsgemäß vorgebracht worden, so die Begründung. Wann das Hauptverfahren beginnen soll, war zunächst unklar. Es dürfte nun hauptsächlich darum gehen, ob der Inhalt des veröffentlichten Briefs von öffentlichem Interesse war oder nicht.

    Meghan scheitert mit Klage: Ans Aufgeben denkt sie nicht

    Für Meghan und Harry ist das ein herber Rückschlag. An Aufgeben scheinen sie aber nicht zu denken. „Wir werden uns weiterhin auf die Angelegenheit des privaten, intimen und handgeschriebenen Briefs einer Tochter an ihren Vater konzentrieren“, hieß es in einer Mitteilung der Anwälte Meghans. Diese „grobe Verletzung des Rechts eines jeden auf Privatsphäre“ sei offensichtlich und unrechtmäßig.

    Die Trauung von Meghan und Harry in Bildern

    Gleich geht’s los: Harrys Bruder William bringt ihn in die Kirche.
    Gleich geht’s los: Harrys Bruder William bringt ihn in die Kirche. © dpa | Jane Barlow
    Hier findet die Trauung statt. Die St George's Chapel in Windsor Castle.
    Hier findet die Trauung statt. Die St George's Chapel in Windsor Castle. © Getty Images | WPA Pool
    Als eine der Ersten kommen die beiden Brüder in der Kirche an und müssen dann noch ziemlich lange warten, bis es los geht.
    Als eine der Ersten kommen die beiden Brüder in der Kirche an und müssen dann noch ziemlich lange warten, bis es los geht. © Getty Images | WPA Pool
    William redet immer wieder beruhigend auf seinen jüngeren Bruder ein. Der ist sichtlich aufgeregt.
    William redet immer wieder beruhigend auf seinen jüngeren Bruder ein. Der ist sichtlich aufgeregt. © dpa | Dominic Lipinski
    Wird schon...
    Wird schon... © Getty Images | WPA Pool
    Die Mutter der Braut, Doria Ragland, nimmt in der vorderen Reihe Platz. Sie ist die einzige enge Verwandte Meghans, die zur Hochzeit gekommen ist.
    Die Mutter der Braut, Doria Ragland, nimmt in der vorderen Reihe Platz. Sie ist die einzige enge Verwandte Meghans, die zur Hochzeit gekommen ist. © Getty Images | WPA Pool
    Sie hat ihre Tochter im Auto zur Kirche begleitet.
    Sie hat ihre Tochter im Auto zur Kirche begleitet. © Getty Images | WPA Pool
    Meghan Markle im Auto auf der Fahrt zur Kirche.
    Meghan Markle im Auto auf der Fahrt zur Kirche. © Getty Images | Richard Heathcote
    Es gibt kleinere Komplikationen mit Meghans Schleppe, dann aber ist alles geordnet und die Braut schreitet die Stufen zur Kirche hinauf.
    Es gibt kleinere Komplikationen mit Meghans Schleppe, dann aber ist alles geordnet und die Braut schreitet die Stufen zur Kirche hinauf. © dpa | Andrew Matthews
    Begleitet wird sie dabei nur von zwei Jungs, die ihre Schleppe tragen.
    Begleitet wird sie dabei nur von zwei Jungs, die ihre Schleppe tragen. © REUTERS | POOL
    Da Meghans Vater gesundheitliche verhindert ist, bringt Prince Charles, ihr Schwiegervater, die Braut zum Altar.
    Da Meghans Vater gesundheitliche verhindert ist, bringt Prince Charles, ihr Schwiegervater, die Braut zum Altar. © REUTERS | POOL
    „Gut geschlafen?“ „Geht so, und du?“ Prinz Harry und Meghan Markel vor dem Altar.
    „Gut geschlafen?“ „Geht so, und du?“ Prinz Harry und Meghan Markel vor dem Altar. © dpa | Dominic Lipinski
    Prinz Charles und seine Frau, die Duchess of Cornwall
    Prinz Charles und seine Frau, die Duchess of Cornwall © REUTERS | POOL
    Die royale Verwandtschaft in der Kirche: The Duchess of Cornwall, the Duchess of Cambridge, the Duke of York, Prinzessin Beatrice, Prinzessin Eugenie und Jack Brooksbank.
    Die royale Verwandtschaft in der Kirche: The Duchess of Cornwall, the Duchess of Cambridge, the Duke of York, Prinzessin Beatrice, Prinzessin Eugenie und Jack Brooksbank. © REUTERS | POOL
    Beide sind sichtlich aufgeregt. Prinz Harry muss sogar ein bisschen weinen.
    Beide sind sichtlich aufgeregt. Prinz Harry muss sogar ein bisschen weinen. © REUTERS | POOL
    Die strahlende Braut während der Zeremonie.
    Die strahlende Braut während der Zeremonie. © REUTERS | POOL
    Ein bisschen sieht es aus, als hielten sie sich aneinander fest: Prinz Harry und Meghan Markle.
    Ein bisschen sieht es aus, als hielten sie sich aneinander fest: Prinz Harry und Meghan Markle. © dpa | Uncredited
    Nach dem Ja-Wort dürfen beide sitzen.
    Nach dem Ja-Wort dürfen beide sitzen. © Getty Images | WPA Pool
    Dann kommt das Eheversprechen und am Ende das Vaterunser. Geschafft.
    Dann kommt das Eheversprechen und am Ende das Vaterunser. Geschafft. © Getty Images | WPA Pool
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    Das Paar hat sich vor kurzem aus dem engeren Kreis der Königsfamilie verabschiedet und lebt inzwischen in der US-Metropole Los Angeles. Zu ihrem Rückzug von den königlichen Pflichten sagte Harry im Januar: Es ist „traurig, dass es soweit kommen musste“. Die beiden hoffen, sich künftig besser vor Berichterstattung über ihr Privatleben schützen zu können.

    Doch ob sie dieses Ziel mit dem Prozess erreichen werden, ist fraglich. Schon jetzt sind viele private Informationen – beispielsweise Textnachrichten – durch Gerichtsdokumente an die Öffentlichkeit gelangt. Meghans Vater hat angekündigt, wenn nötig zugunsten der Zeitung auszusagen.

    Prinz Harry und Meghan sagen Königshaus Bye-Bye

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      Wie sehr ihm die Berichterstattung der Boulevardpresse zusetzt, hatte Harry im vergangenen Herbst in einem öffentlichen Brief offenbart, als er die Klage gegen Associated Newspapers ankündigte. Darin warf er den Medien vor, seine Frau während und kurz nach ihrer Schwangerschaft mit dem gemeinsamen Sohn Archie (11 Monate) dämonisiert zu haben.

      „Ich war zu lang stummer Zeuge ihres Leidens. Die Hände in den Schoß zu legen und nichts zu tun, würde allem widersprechen, woran wir glauben“, schrieb der Prinz und fügte eine düstere Befürchtung hinzu: „Es ist meine größte Angst, dass sich die Geschichte wiederholt.“ Er habe seine Mutter verloren und sehe nun, wie seine Frau zum Opfer „derselben mächtigen Kräfte“ werde. (jb/dpa)