Berlin/Oslo. Der Mann, der im norwegischen Kongsberg mit Pfeil und Bogen auf Menschen schoss, tötete auch eine 52-Jährige aus Norddeutschland.

Wenige Tage nach dem Attentat in Kongsberg hat das Auswärtige Amt bestätigt, dass unter den Toten auch eine Deutsche ist. Bei der Gewalttat in der norwegischen Kleinstadt hatte ein Däne mit Pfeil und Bogen Menschen attackiert. Insgesamt kamen fünf Personen ums Leben. Die Information zu der deutschen Staatsangehörigen bestätigte das Außenministerium nun der Süddeutschen Zeitung.

Laut Angaben des Ministeriums habe die Frau bereits seit längerer Zeit in Norwegen gelebt. Mehr Angaben machte der Pressesprecher nicht. Zuvor hatten das Nachrichtenportal T-Online und norwegische Medien über die Tote berichtet. Bei dem Todesopfer soll es sich den Berichten nach um eine 52-Jährige aus Norddeutschland handeln. Laut einem Bericht der „Bild“-Zeitung kam die Frau aus Hamburg.

Norwegen: Trauer in Kongsberg um die Opfer

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    Bei den anderen Opfern des Täters handelt es sich um drei Frauen im Alter von 56, 75 und 78 Jahren sowie einen 75-jährigen Mann. Zur Identität der drei Verletzten machten die Ermittler weiterhin keine Angaben. Sie wurden mittlerweile aus dem Krankenhaus entlassen.

    Mittlerweile hat die norwegische Polizei wohl immer mehr Zweifel an der Ernsthaftigkeit des islamischen Glaubens des mutmaßlichen Bogen-Attentäters von Kongsberg. Zuerst hatten Sicherheitsbehörden ein islamistisches, terroristisches Motiv vermutet.

    Gewalttat in Kongsberg: Wohl doch kein Terrorakt?

    Der Polizeibeamte Per Thomas Omholt sagte am Samstag auf einer Pressekonferenz, dass neuere Erkenntnisse den selbsterklärten Übertritt des Verdächtigen Espen Andersen B. zum Islam immer „weniger glaubwürdig“ erscheinen ließen. Der 37-jährige Däne habe sich „nicht an die in dieser Kultur und Religion üblichen Traditionen“ gehalten.

    Der Tatverdächtige hat die Tat bereits gestanden. „Alles deutet darauf hin, dass er seine Opfer willkürlich auswählte“ und allein handelte, sagte Omholt weiter. Nach Angaben der Polizei hatte er „ein paar Tage“ vorher über seinen Anschlag nachgedacht. Statt der These eines islamistischen Terroranschlags nährten die bisherigen Ermittlungen die Zweifel an der geistigen Gesundheit des Verdächtigen. Am Freitag ordnete ein Gericht Untersuchungshaft in einer medizinischen Einrichtung an.

    (bml/mit dpa)