Berlin. Der abrupte Wetterwechsel hatte viele überrascht. Der Bürgermeister von Sitia beschrieb Unwetter in der Region als “außergewöhnlich“.

Auf der griechischen Insel Kreta sind am Samstag durch einen schweren Sturm Flüsse über die Ufer getreten. An mehreren Stellen auf der Insel kam es zu Überschwemmungen. Die Situation sei „außer Kontrolle“ gewesen, sagte der Bürgermeister der Stadt Sitia dem TV-Sender Skai. Er bezeichnete derartige Unwetter in der Region als „außergewöhnlich“.

Am schlimmsten getroffen wurde der Küstenort Agia Pelagia etwa 25 Kilometer nordwestlich von Heraklion, der größten Stadt auf Kreta. Dort fanden Feuerwehrleute einen 50-jährigen Mann tot auf, dessen Auto von den Wassermassen mitgerissen worden war. Die staatliche Nachrichtenagentur ANA berichtete, eine Frau, die ebenfalls in dem Auto gesessen habe, werde noch vermisst. Taucher der Küstenwache und der Feuerwehr suchten nach ihr.Mindestens neun weitere Menschen saßen den Behörden zufolge vorübergehend in ihren Autos fest. Acht Touristen und ein Wachmann mussten in einem Museum ausharren.

Zerstörte Autos, die von den Wassermassen an den Strand getragen wurden, in Heraklion auf Kreta.
Zerstörte Autos, die von den Wassermassen an den Strand getragen wurden, in Heraklion auf Kreta. © Eurokinissi/Eurokinissi via ZUMA Press Wire/dpa

Auf Videos waren mindestens zehn Autos zu sehen, die im aufgewühlten Meer vor dem schmalen Strand von Agia Pelagia trieben. Feuerwehrleute retteten eine Frau, die in ihrem Auto eingeklemmt war, bevor es ins Meer gespült wurde. Die Behörden teilten mit, weiteren Meldungen über vermisste Menschen werde nachgegangen. Es sei zu befürchten, dass noch Menschen in ihren Autos eingeschlossen seien.

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Kreta: Extremes Wetter kam überraschend

Der abrupte Wetterwechsel von Freitag auf Samstag hatte die Menschen überrascht. Mindestens 20 Charterflüge mussten umgeleitet werden, weil die Landebahn am Flughafen Heraklion überflutet war, berichtete der Staatssender ERT. Die Flieger seien nach Athen und in die westkretische Stadt Chania geschickt worden. Lokale Medien berichteten von umfangreichen Schäden in Küstendörfern, wo die Straßen zu reißenden Flüssen wurden.

Den Meteorologen zufolge zog das Unwetter zunächst weiter Richtung Osten. Für die Inselgruppe der Dodekanes, zu der unter anderem Rhodos, Kasos und Karpathosgehören, wurde vom Bürgerschutzministerium per SMS an die Bürger eine Unwetterwarnung ausgegeben. (afp/dpa/bef/reba)

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Dieser Artikel erschien zuerst auf morgenpost.de.