Berlin/London. Londoner Fotoshow zeigt ein bislang unveröffentlichtes Diana-Porträt. Und von der Queen gibt es ein kompliziert erstelltes Hologramm.

Von ihr haben sich so viele Bilder ins kollektive Bewusstsein eingeprägt: Lady Di in ihrem Hochzeitskleid mit den überdimensionalen Puffärmeln und der ewig langen Schleppe. Lady Di im Umstandskleid. Lady Di im Abendkleid. Und nicht zuletzt im engen schwarzen Etwas, mit dem sie 1985 im Weißen Haus mit John Travolta tanzte und die Welt nur staunen ließ.

Kaum zu glauben, dass es noch ein ikonisches Bild gibt, das nur wenige kennen: Zu Ehren der „Königin der Herzen“, die mit 36 Jahren so tragisch bei einem Autounfall starb, wird das bisher unveröffentlichte Porträt im Kensington-Palast präsentiert. Aber nicht nur das – es gibt eine Prinzessin in der Badewanne und die Queen als Hologramm.

Die Schau „Life Through a Royal Lens“, ab dem 4. März für die Öffentlichkeit im Kensington-Palast zu sehen, zeigt die Royal Family vor, aber auch hinter der Kamera.

Diana-Bild ist mehr als 30 Jahre alt

Als Höhepunkt der Ausstellung, die am 30. Oktober endet, gilt das Bild des Fotografen David Bailey aus dem Jahr 1988. Dieses geradezu stille Schwarz-Weiß-Foto, das Diana in sich gekehrt, aber auch auf eine Weise entrückt zeigt, war Teil einer Sammlung, die von der National Portrait Gallery in Auftrag gegeben wurde, das der berühmte Fotograf aber gleichwohl für sein persönliches Archiv aufbewahrt hatte.

Es gilt als der Höhepunkt der Ausstellung: das Schwarz-Weiß-Porträt der „Königin der Herzen“ von Fotograf David Bailey.
Es gilt als der Höhepunkt der Ausstellung: das Schwarz-Weiß-Porträt der „Königin der Herzen“ von Fotograf David Bailey. © dpa | Richard Lea-Hair

Die Schau zeigt die Royals von ihren unterschiedlichen Seiten, doch mancher Royal hat die Bilder auch selbst produziert. Kate (40) beispielsweise gilt als ambitionierte Fotografien, die regelmäßig eigene Fotos ihrer Kinder veröffentlicht und deren Bilder auch zu sehen sind. Sie ist dabei längst nicht die erste begeisterte Fotografin: Sogar Queen Elizabeth selbst griff immer wieder zur Kamera.

Ihre glamouröse Schwester, Prinzessin Margaret (1930 bis 2002), die 1960 den Fotografen Antony Armstrong-Jones heiratete, wurde geradezu dessen Muse: Immer wieder machte er ausgefallene Porträts von ihr. Und auch eines, auf dem sie mit Diadem in der Badewanne sitzt und er selbst an der Seite im Spiegel zu erkennen ist.

Die Queen sieht aus, als stünde sie selbst im Raum

Die Royals hätten private Fotos schon vor vielen Jahrzehnten veröffentlicht, um sich ihrem Volk als Familienmenschen von einer persönlicheren Seite zu zeigen, so ein Experte der Stiftung Historic Royal Palaces bei einer Vorbesichtigung. „Sie haben neue Technologien schon immer früh genutzt.“

Und da kommt der Künstler Chris Levine ins Spiel, der die Königin als Hologramm entworfen hat. Ein kompliziertes Verfahren: Die Queen wurde dafür über acht Sekunden lang zehntausendfach abgelichtet, damit das erreicht wurde, was ein Hologramm kennzeichnet: die Monarchin so erscheinen zu lassen, als stünde sie selbst im Raum.

Für Fotos müsse man sich eben Zeit nehmen, sie seien im Grunde mehr als nur Bilder, sondern Botschaften. „Seit Königin Victoria und Prinz Albert die neue Technologie der Fotografie für sich entdeckt haben, hat dieses Medium die Art und Weise geprägt, wie die Welt die britische Monarchie sieht“, sagt Claudia Acott Williams, Kuratorin bei Historic Royal Palaces.

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Dieser Artikel erschien zuerst auf waz.de.