Berlin. Lotto „6 aus 49“ kostet ab Mittwoch mehr. Auch soll eine Obergrenze für den Jackpot eingeführt werden. So profitieren Lotto-Spieler.

  • Ab Mittwoch gelten neue Preise für Lotto
  • Die neuen Kosten werden sich je nach Bundesland unterscheiden
  • Warum die Preise erhöht werden und wie Lotto-Spieler trotzdem profitieren können

Die Lotterie 6 aus 49 wird teurer. Von Mittwoch (23. September) an wird ein Tippfeld für die Ziehungen mittwochs und samstags 1,20 Euro statt wie bisher 1 Euro kosten, wie Lotto Baden-Württemberg in Stuttgart mitteilte, die federführende Gesellschaft für das Hauptprodukt des Deutschen Lotto- und Totoblocks.

„Wir versprechen uns von den Neuerungen einen langsamen, aber stetigen Zuwachs der Spieleinsätze im Lotto 6 aus 49.“ Zuletzt betrug der jährliche Einsatz 3,45 Milliarden Euro. Zu dem Preis für das einzelne Tippfeld kommen noch die Bearbeitungsgebühren der Lottogesellschaften der einzelnen Länder. Die können sich je nach Bundesland unterscheiden.

Die Preisanpassung erfolge „ein Mal nach vielen Jahren angesichts der allgemein gestiegenen Lohn- und Verwaltungskosten“, sagt eine Sprecherin von Lotto Baden-Württemberg. In den einzelnen Lottoverbänden der Länder liegt die Verantwortlichkeit für das Spiel „6 aus 49“ bei Lotto Baden-Württemberg. Die letzte Preisanpassung habe 2013 mit einer Erhöhung von 75 Cent auf einen Euro stattgefunden. Der wohl gewichtigere Grund scheint aber bei den Spielern und ihrem Wunsch auf größere Gewinne zu liegen.

Lotto will höheren Preis für größere Gewinne nutzen

Insgesamt werden 50 Prozent aller Einnahmen wieder an die Spieler ausgeschüttet. Daher erhöht die Preiserhöhung um 20 Prozent auch die Gewinnausschüttung. „Die Lottospieler wünschen sich höhere Gewinne in allen Rängen. Mit einem neuen Gewinnplan wollen wir dies umsetzen“, sagt Georg Wacker Geschäftsführer von Lotto Baden-Württemberg.

Im Gewinnplan ist der prozentuale Ausschüttungsanteil der Einnahmen an die einzelnen Gewinnklassen festgeschrieben. Diese Anteile ändern sich im September ebenfalls. Besonders stark erhöht wird der Ausschüttungsanteil in der zweiten Gewinnklasse, sechs Richtige ohne Superzahl. Das soll für mehr Millionengewinne beim „Sechser ohne Superzahl“ sorgen.

Lotto: Für sechs Richtige soll es schneller eine Millionen Euro geben

Für sechs Richtige lag der Ausschüttungsanteil bisher bei genau zehn Prozent. Bezieht man mit ein, wie oft sechs Richtige vorkommen, errechnet sich daraus die sogenannte theoretische Gewinnquote in Höhe von 574.596,50 Euro, für sechs Richtige. Ab Mittwoch wird der Ausschüttungsanteil für sechs Richtige auf 15 Prozent erhöht. Dann ergibt sich eine theoretische Gewinnquote von 1.003.509,30 Euro.

Die theoretische Gewinnquote ist nicht zu verwechseln mit der Wahrscheinlichkeit an sich zu gewinnen. Die bleibt von der Preiserhöhung logischerweise komplett unberührt und liegt für den Jackpot bei äußerst geringen 0,000000072 Prozent.

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Auch die theoretische Gewinnquote des Jackpot erhöht sich ab Mittwoch von rund neun auf 12,5 Millionen Euro. Für die letzte der neun Gewinnklassen gibt es ebenfalls mehr Geld und das nicht nur theoretisch, denn dort gibt es einen festen Gewinnbetrag. Für zwei Richtige plus der richtigen Superzahl gibt es in Zukunft garantiert sechs statt fünf Euro. Das sind also genau dieselben 20 Prozent mehr wie beim Preis für den Tipp.

Lotto: Mittlere Gewinnklassen verlieren im Vergleich

Gleichmäßig verteilt auf die Gewinnklassen wird die Preiserhöhung um 20 Prozent aber nicht. „Höhere Gewinne in allen Rängen“, wie es Wacker ausdrückt, wird es geben. Nur fallen die in manchen Gewinnklassen vergleichsweise mickrig aus.

Besonders drei Richtige, ob mit oder ohne Superzahl, werden mit Blick auf die theoretische Gewinnquote unattraktiver. Für drei Richtige mit Superzahl gibt es ab Ende September theoretisch gerade einmal 30 Cent mehr, für drei Richtige ohne Superzahl 70 Cent. Bei vier Richtigen plus Superzahl sind es theoretisch auch nur 1,10 Euro mehr.

Lotto: Auch die Jackpot-Regeln ändern sich

Konzentriert sich Lotto also auf die Attraktivität der großen Jackpots? „Klar ist: Wenn Ausschüttungsanteile in einzelnen Gewinnklassen erhöht werden, müssen Ausschüttungsanteile in anderen Gewinnklassen zwangsläufig verringert werden“, heißt es dazu aus der Presseabteilung von Lotto Baden-Württemberg. Der Wunsch der Lotto-Spieler auf höhere Gewinne sei zudem insbesondere für die oberen Gewinnklassen vorhanden. Dem wolle man gerecht werden.

Für eine höhere Attraktivität des Hauptgewinns soll zudem eine weitere Regelneuerung sorgen. Der Lotto-Jackpot wird in Zukunft nicht mehr zwangsausgeschüttet, wenn ihn zwölf Ziehungen niemand gewonnen hat. Ab Mittwoch heißt die Regel: Sobald der Jackpot die Grenze von 45 Millionen Euro überschreitet, wird er zwangsausgeschüttet. Dann gewinnt derjenige die Millionen, der die meisten Zahlen richtig hat. Seien das sechs Richtige mit Superzahl oder eben nur sechs, fünf oder vier Richtige.

Es könnte also durchaus ein Anreiz für Zocker sein, den Jackpot möglichst schnell über die Grenze zu jagen, um die eigene Gewinnwahrscheinlichkeit zu erhöhen. Bei Lotto Baden-Württemberg rechnet man jedenfalls damit, dass der Jackpot schneller in eine „zweistellige Millionenhöhe klettern wird.“

Gleichzeitig wirkt bei einem Run auf die Ausschüttungsgrenze ein neuer Rekordjackpot. Die höchste Summe, die ein Einzelner bei der Lottoziehung „6 aus 49“ gewonnen hat, liegt bei rund 38 Millionen Euro. (mit dpa).

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