Berlin. Nach Abstürzen und einem Flugverbot startet die europäische Flugsicherheitsbehörde wieder Tests mit Maschinen des Typs Boeing 737 Max.

Wird die Unglücksmaschine Boeing 737 Max nach zwei Abstürzen und einem rund anderthalb Jahre andauernden Startverbot bald wieder in den Betrieb gehen? Das testet seit Montag die Europäische Agentur für Flugsicherheit (EASA).

Die Behörde hatte zuvor angekündigt, dass ihre Piloten ab dem 7. September im kanadischen Vancouver mehrere Testflüge mit der Maschine fliegen werden. Zuvor hatte die EASA nach einer Mitteilung bereits Simulatorflüge in London Gatwick durchgeführt.

Das Boeing-Modell 737 Max war im März 2019 aus dem Verkehr gezogen worden, nachdem bei zwei Abstürzen in Indonesien und Äthiopien insgesamt 346 Menschen gestorben waren. Die Maschine durfte seitdem weder starten noch ausgeliefert werden.

Boeing 737 Max: Ursache für Unglücke war fehlerhafte Software

Als Hauptursache der Unglücke gilt ein fehlerhaftes Steuerungsprogramm. Boeing stand im Verdacht, die 737 Max überstürzt auf den Markt gebracht und die Sicherheit vernachlässigt zu haben. Nun soll eine neue Steuersoftware zum Einsatz kommen.

Die EASA erklärte, in enger Kooperation mit der Bundesluftfahrtbehörde der Vereinigten Staaten (FAA) und dem Hersteller Boeing die Sicherheit der neuen Software zu erproben und daran zu arbeiten, den Flugzeug-Typ wieder in den Verkehr zu bringen.

Die FAA hatte ihrerseits schon im Juli erklärt, entsprechende Testflüge durchgeführt und abgeschlossen zu haben. Damit sei ein wichtiger Meilenstein erreicht, allerdings blieben noch eine Reihe weiterer Hürden, wie etwa die Auswertung der Flugdaten, hieß es zu der Zeit. Das Startverbot werde nur aufgehoben, wenn die Sicherheitsexperten der FAA überzeugt seien, dass die Maschine alle Standards erfüllt, betonte die FAA.

Der EASA zufolge hatte die Testflüge durch die Corona-Krise verschoben. (fmg/mit dpa)

Boeing 737 Max: Mehr zum Thema

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