Irkutsk. Alexej Moltschanow tauchte im Beisein von Journalisten ohne Sauerstoffgerät 80 Meter tief. Die offizielle Bestätigung steht noch aus.

Ein Russe hat nach eigen Angaben einen Rekord im Tieftauchen ohne Sauerstoffgerät aufgestellt. Der 34-jährige Alexej Moltschanow tauchte am Dienstag im Baikalsee unter dem Eis auf eine Tiefe von 80 Metern. An der Oberfläche warteten Journalisten und weitere Augenzeugen.

Nachdem der Taucher im blauen Anzug durch eine große Öffnung im Eis verschwunden war, verstrichen die Minuten bis Moltschanow lachend wieder auftauchte. Der Rekord bedarf noch der Bestätigung durch das Guinness-Buch.

Russe ist 14-facher Weltmeister im Apnoetauchen

Für den neuen Rekordhalter bestimmt Apnoetauchen sein ganzes Leben, sagte Moltschanow. Er sei begeistert, seinen "unglaublichen Sport mit dem größtmöglichen Publikum teilen zu können". Seinen Rekord widmet er dem Baikalsee, der ein "einzigartiges natürliches Phänomen" sei. Der tiefste, älteste und wasserreichste See der Erde müsse für die kommenden Generationen erhalten werden. Auch interessant: Das ist der russische Corona-Impfstoff Sputnik V

Für Moltschanow ist es nicht der erste Rekord. Der Russe ist 14-facher Weltmeister im Apnoetauchen - das in der Familie liegt. Schon seine Mutter, Natalja Moltschanowa, war ebenfalls Rekordhalterin in mehreren Disziplinen. Bei einem Tauchgang in Spanien verschwand sie im Jahr 2015 spurlos.

Baikalsee leidet unter Umweltzerstörung und Waldbränden

Großes Lob für den Rekordhalter kam auch von Igor Kobsow, dem Gouverneur der Region Irkutsk. Moltschanow habe mit seinem Rekord auf die Umweltprobleme und die Sorge um die Reinheit des Baikalsees aufmerksam gemacht. Der 673 Kilometer lange See leidet seit Jahrzehnten unter Umweltproblemen. Mehr aus Russland: Russland betreibt Desinformationskampagne gegen Deutschland

Besonders zu Schaffen machen dem See laut Umweltschützern die starke Ausbreitung von Algen sowie Waldbrände in der direkten Umgebung. Ein weiteres Problem ist die Abholzung von Bäumen in Ufernähe, die neuen Bahnlinien weichen müssen. Der russische Präsident Putin hatte das Fällen der Bäume gestattet. (te/afp)

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