“Öko-Test“ hat 50 Früchtemüslis untersucht und bedenkliche Entdeckungen gemacht: Jedes zweite Müsli ist mit Pestiziden verunreinigt.

"Öko-Test" hat 50 Müslis mit einem Fruchtanteil von sieben bis 55 Prozent untersucht, darunter auch Produkte von Seitenbacher, Kölln, Alnatura, Dr. Oetker und Knusperone. Bei 29 Produkten handelte es sich zudem um Bio-Müslis. Umso beunruhigender das Ergebnis: Jede zweite Mischung ist mit Pestiziden belastet.

Laut der Zeitschrift (Heft 1/2022) sind nur 28 der untersuchten Müslis pestizidfrei. Bei den übrigen wurden Spuren von bis zu 31 verschiedenen Pestiziden entdeckt. Bei einigen Müslis kommen weitere bedenkliche Stoffe hinzu. Lesen Sie auch: "Öko-Test": Vollkornspaghetti oft mit Schimmelpilz befallen

Insgesamt schnitten zehn Produkte mit "ungenügend" ab, eines mit "mangelhaft" und zwei mit "ausreichend". Acht Müslis wurden mit "befriedigend" bewertet. Weitere acht Produkte sind laut "Öko-Test" "gut", 21 sogar "sehr gut".

Seitenbacher: Zwei Müslis durchgefallen

Zwei Müslis der Marke Seitenbacher fielen besonders negativ auf: Beide Früchtemüslis wurden mit "ungenügend" bewertet. Im "Seitenbacher Müsli glutenfrei" wurde sogar der Rekordwert an Pestiziden gefunden: 31 verschiedene Pestizide stecken in der Mischung. Die "Seitenbacher Verwöhner Mischung" schnitt nicht viel besser ab: Darin wurden 27 verschiedene Pestizide gefunden – für die Tester besonders risikoreich: "Mischungen von mehreren Pestiziden halten wir unter anderem deshalb für problematisch, weil mögliche Gesundheitsrisiken durch Wechselwirkungen kaum erforscht sind."

Weitere Risikofaktoren in diesen Müslimischungen sind Spritzgifte, die in der EU nicht mehr eingesetzt werden dürfen, da sie erbgutverändernde oder krebserregende Eigenschaften besitzen. In den zwei Müslis sowie drei weiteren von anderen Herstellern entdeckten die Tester Glyphosat. Auch interessant: Duschgel im "Öko-Test": Bestnoten für dm und Rossmann

Öko-Test entdeckt krebserregende Stoffe

Aber auch weitere Müslis fielen aufgrund bedenklicher Inhaltsstoffe auf: In elf Produkten wurden Verunreinigungen mit gesättigten Mineralölkohlenwasserstoffen (MOSH) entdeckt. Diese können sich im menschlichen Körper anreichern und obwohl ihre Wirkung bei Menschen noch nicht ausreichend erforscht worden ist, führen MOSH bei Tierversuchen zu Leberschäden.

In zwei Müslis wurden die MOSH-Gehalte sogar als "stark erhöht" beschrieben: im "Mühle Müsli Dinkel-Früchte, Demeter" von Spielberger, das mit "ungenügend" bewertet wurde, und dem "Rosengarten Früchte Müsli" von Minderleinsmühle ("mangelhaft"). In vier Müslis stecken dem Test zufolge aromatische Mineralölkohlenwasserstoffe (MOAH), wozu auch krebserregende Stoffe zählen. (day)