Berlin. Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) warnt, dass die Corona-Gefahr für Kinder durch Omikron gestiegen sei. Das steckt dahinter.

Die Omikron-Variante breitet sich immer weiter aus. Inzwischen hat sie auch Deutschland erreicht – und könnte hier zur Gefahr werden. Denn offenbar wirken die Impfstoffe gegen die neue Corona-Variante weniger gut als gegen bisherige Virusformen. Zudem gilt sie als hochansteckend und ist laut Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) "für Kinder besonders bedrohlich", so der Minister im ZDF. Lesen Sie auch: Biontech & Moderna – Omikron-Ausbruch trotz Booster

Karl Lauterbach: Omikron für Kinder gefährlicher

Lauterbach fügte in einem Interview mit dem "Spiegel" hinzu: "Nach allem, was wir bisher wissen, befällt die neue Omikron-Variante Kinder sehr viel stärker als die bisherigen Varianten", so der SPD-Politiker. "Die Kinder infizieren sich häufiger und sie erkranken auch schwerer."

Als Schutz vor Infektionen spricht sich der Gesundheitsminister für die Impfung von Kindern aus. Von einer Corona-Infektion gehe eine deutlich höhere Gefahr aus als von den Vakzinen. Nebenwirkungen seien extrem rar.

Höhere Gefahr für Kinder: Aussagen zu Omikron offenbar nicht richtig

In der "Berliner Zeitung" bewertet der Virologe Klaus Stöhr die Aussagen des Gesundheitsministers kritisch: "Aus meiner Perspektive gibt es aus den vorläufigen Daten keine Erkenntnisse, die auch nur annähernd den Schluss zulassen, Kinder wären von schweren Verläufen bei Omikron betroffen", so Stöhr.

Zwar gebe es Studienergebnisse aus Südafrika, in der unter anderem dargestellt wird, dass Omikron bei vielen Kindern im Krankenhaus nachgewiesen worden sei, obwohl die Patientinnen und Patienten wegen anderer Probleme aufgenommen worden waren. Dass Kinder grundsätzlich stärker von der Corona-Variante betroffen sind, lasse sich daraus aber nicht folgern. (nfz)