Berlin. Die Amerikaner sprechen von einem “Meilenstein“. Was in Europa bloß beantragt ist, wurde dort gerade zugelassen: ein Vakzin gegen BA.5.

Während in Europa die Verteilung des angepassten Impfstoffs gegen die Omikron-Variante BA.1 am Donnerstag genehmigt wurde und in Deutschland nächste Woche anläuft, sind die USA längst weiter.

America First? Fakt ist: Dort wurde schon am Vortag ein Vakzin zugelassen, das gegen die Subvarianten BA.4 und BA.5 wirkt. Und das sind die auch in Europa derzeit vorherrschenden Varianten. Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat es für Personen ab 12 Jahren genehmigt.

Biontech-Impfstoff gegen BA.4 und BA.5: Genehmigung steht in EU noch aus

Biontech-Chef Ugur Sahin erzählt begeistert auf der Homepage des Mainzer Unternehmens, „wir haben es in weniger als drei Monaten geschafft, einen bivalenten an Omikron BA.4/BA.5 angepassten Impfstoff zu entwickeln und herzustellen." In Europa wurde die Zulassung beantragt, aber die Genehmigung steht noch aus. Ein Trost bleibt den Europäern: Die Impfung gegen BA.1 schützt stärker gegen BA.5 als das erste Vakzin gegen den Wildtypus vom Coronavirus.

BA.4 und BA.5 sind die am häufigsten vorkommenden besorgniserregenden Varianten in den USA. Deshalb hatte die FDA die angepassten Impfstoffe gegen BA1. quasi übersprungen und Biontech gebeten, einen Varianten-angepassten Impfstoff zu entwickeln, der auch das Spike-Protein der BA.4/BA.5-Subvarianten abdeckt.

Omikron-Impfstoff gegen BA.5 für Pfizer-Chef ein "Meilenstein"

Albert Bourla, CEO vom amerikanischen Biontech-Partner Pfizer, spricht von einem "Meilenstein". Eine Ironie: Die so genannte Notfallzulassung durch die FDA basiert auf klinischen Daten des an Omikron-BA.1 angepassten Impfstoffs von Pfizer und Biontech, der in Europa am Donnerstag zugelassen wurde. Die Amerikaner profitieren von der Entwicklung, bekommen aber eine aktuellere Variante.

Die Liste der möglichen Nebenwirkungen des Vakzins gegen BA.4 und BA.5 ähnelt denen bei den vorangegangenen Impfstoffen, sei es gegen den Wildtypus von Corona, sei es gegen BA.1: Unter anderem allergische Reaktionen, auch schwere, Entzündung des Herzmuskels,Schmerzen an der Injektionsstelle, Müdigkeit, Kopf-, Gelenk- und Muskelschmerzen, Schüttelfrost, Fieber, Rötung und Schwellung an der Injektionsstelle, Übelkeit, Unwohlsein, geschwollene Lymphknoten, verminderter Appetit, Durchfall und Erbrechen.

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Dieser Artikel erschien zuerst auf morgenpost.de.