Norderney/Scharbeutz/Schwerin. In den Sommerferien zieht es viele Deutsche an die Nord- und Ostseeküste – zu viele? Einige Strände mussten vorübergehend schließen.

  • Die Sommerferien haben in vielen Bundesländern begonnen – passend zum Start zog es viele Menschen an die Nord- und Ostsee-Strände
  • Sie mussten zeitweise gesperrt werden, weil der Andrang zu groß war
  • Nicht nur Urlauber, die mehrere Wochen an Nord- oder Ostsee verbringen, mussten gehen. Auch Tagesgäste wurden gebeten, den Strand zu verlassen
  • Wie wird sich die Lage an den Stränden weiter entwickeln?

Zum Start der Sommerferien in sechs Bundesländern hat es am Wochenende die Deutschen an die Nord- und Ostseestrände gezogen. Die Situation in den Ferienorten fiel allerdings sehr unterschiedlich aus.

Während in Schleswig-Holstein zwei Ferienorte am Samstag schon mittags für einige Stunden für weitere Tagesgäste gesperrt werden mussten, gab es an anderen Orten der Küste keine Platzprobleme.

In Niedersachsen waren die Fährverbindungen nach Norderney gut ausgelastet. „Bisher kommen wir ganz gut klar und haben unseren Fahrplan schon verdichtet“, hieß es am Sonntag vom Fährbetreiber Norden-Frisia.

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    Nordsee-Strände nicht überlaufen

    Die Zahl der Kunden dürfte weiter zunehmen. Seit dem 30. Juni können wieder Tagestouristen auf die Insel reisen. Der Kreis Aurich hatte es zuvor Spontanausflüglern in der Corona-Krise untersagt, auf Norderney zu kommen.

    Reichlich Betrieb war auch im Nordseebad Dangast. „Nicht zu 100 Prozent, aber die touristischen Zahlen sind gut“, sagte Kurdirektor Johann Taddigs. Dangast zählt pro Jahr rund 700.000 Übernachtungen und etwa 250.000 Tagesgäste.

    Im Küstenort Schillig im Kreis Friesland war der weiße Sandstrand am Wochenende zwar gut besucht – aber nicht überlaufen. Viele Strandkörbe blieben noch geschlossen. Der Campingplatz war dagegen nahezu voll. Lesen Sie hier: Behörden warnen vor Vibrionen an Nord- und Ostsee.

    In St. Peter-Ording und Büsum gab es ebenfalls keine Platzprobleme. Obwohl in St. Peter-Ording etwa 98 Prozent der Quartiere ausgebucht sind, sei es „erstaunlicherweise entspannt“ geblieben, sagte Tourismusdirektorin Constanze Höfinghoff. Auch im Touristenzentrum Büsum herrschte reges Treiben. „Aber überfüllt ist es bei uns nicht“, sagte Olaf Raffel vom Büsumer Tourismus Marketing Service TMS. Die Belegung liege derzeit bei mehr als 90 Prozent.

    Ostseestrände für Tagesgäste gesperrt

    Anders sah es an der Ostsee aus. In Scharbeutz und Haffkrug wurde es am Samstag schon zur Mittagszeit so voll, dass die Orte für weitere Tagesgäste zeitweise gesperrt werden mussten – Abstandsregeln hätten sonst nicht mehr eingehalten werden können. Die Scharbeutzer Bürgermeisterin Bettina Schäfer teilte auf Facebook mit: „Unsere Parkplätze sind bereits jetzt voll. Anreisende Gäste werden nur noch durch unsere Orte durchgeleitet.“

    Das war allerdings nichts im Vergleich zu den Bildern von britischen Stränden, wo am Wochenende Zehntausende in der Sonne brutzelten. Experten sind dennoch beunruhigt, dass die Deutschen im Ferienmodus die Pandemie unterschätzen könnten.

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      In den kommenden Tagen erwartet die Tourismusbranche viele weitere Gäste, sobald nach NRW auch andere Länder in den Urlaub starten und wieder mehr Tagestouristen auf die Nordsee-Inseln dürfen. In Mecklenburg-Vorpommern müssen Tagesgäste aus anderen Bundesländern dagegen vorerst draußen bleiben. (dpa/jha)

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