Wien/Berlin. Österreich verlängert den Corona-Lockdown. An den Feiertagen gelten strenge Einreisebeschränkungen. Auch Deutschland ist betroffen.

Die österreichische Regierung hat am Mittwoch den Corona-Lockdown bis Anfang Januar beschlossen. Außerdem gelten an den Feiertagen strenge Einreisebeschränkungen. Alle Nachbarstaaten, auch Deutschland, sind davon betroffen.

Ein Schlag für Wintersportler – und die österreichische Tourismuswirtschaft. Mit den Beschlüssen hat die Regierung in Wien die bisher so lukrativen Weihnachtsurlaube im Land praktisch unmöglich gemacht.

Österreich und Skifahren: Skigebiete dürfen öffnen, Hotels bleiben dicht

Die Quarantänepflicht gilt für alle Einreisenden aus Corona-Risikogebieten zwischen dem 7. Dezember und dem 10. Januar – und spricht gegen die Pistengaudi am Arlberg, in Kitzbühel oder Saalbach-Hinterglemm. Die Skigebiete dürfen zwar ab dem 24. Dezember öffnen, aber Übernachtung und Essen wären schwierig zu organisieren: Hotels und Gaststätten in Österreich bleiben bis zum 7. Januar zu.

Österreich setze auf ein konsequentes Grenzregime, damit das Virus nicht durch Rückkehrer oder Touristen ins Land getragen werde, sagte Kanzler Sebastian Kurz in Wien. Der Schwellenwert für Risikogebiete seien mehr als 100 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen 14 Tagen. Das gelte praktisch für alle Nachbarstaaten und speziell auch für den Westbalkan, hieß es. Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) liegt dieser Wert für Deutschland aktuell bei etwa 300.

Davon wären demnach alle Nachbarstaaten betroffen. Über die Schließung von Skigebieten wird in der EU heftig gestritten. Deutschland und Italien hatten sich für eine Schließung ausgesprochen. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) begrüßte nun die österreichische Quarantäne-Pflicht.

Rückkehrer aus dem Skiurlaub hatten das Virus verteilt

In den Wintermonaten Anfang des vergangenen Jahres sei durch den Rückreiseverkehr aus dem Skiurlaub das Virus in ganz Europa verteilt worden, sagte Spahn nach einer Videokonferenz mit seinen EU-Kollegen. Nicht das Skifahren an sich sei das Problem, „sondern die Aktivitäten drum herum“.

Auch Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) bewertet das praktische Wintersport-Aus für viele Touristen in Österreich während der Weihnachtsferien als „richtig und verständlich“. Bei Twitter schrieb der CSU-Chef am Mittwoch zudem: „Auch wenn es schwer fällt: Sicherheit geht vor. Die Ferien dürfen nicht zu einem Risiko werden.“

Die Ausgangssperre in Österreich wird von Montag an wieder auf die Zeit von 20 Uhr bis 6 Uhr beschränkt. Zudem dürfen sich die Menschen wieder mit den Mitgliedern eines anderen Haushalts treffen. Auch Museen und Bibliotheken dürfen am Montag wieder öffnen, während Kulturveranstaltungen weiterhin untersagt bleiben.

Die Kinos in Österreich bleiben vorerst zu. Wegen des massiven Anstiegs der Corona-Fallzahlen war in Österreich vor gut zwei Wochen ein strikter Lockdown in Kraft getreten. Zur Eindämmung der Pandemie sind Schulen und nicht dringend notwendige Geschäfte seitdem geschlossen, außerdem gibt es eine tagsüber eine Ausgangssperre. Ausnahmen gibt es nur noch für den Weg zur Arbeit, zum Arzt oder zum Einkaufen sowie für Sport und Spaziergänge im Freien.

Doch es gibt auch Lockerungen: Die Geschäfte dürfen ab Montag wieder öffnen und die Kontaktbeschränkungen sowie die Ausgangssperre werden gelockert, wie die Regierung in Wien am Mittwoch mitteilte. (dpa/afp/jtb)