Berlin. Wer sich mit Corona infiziert hat, muss in Isolation. Oder doch in Quarantäne? Wir erklären den Unterschied der beiden Schutzmaßnahmen.

  • Wer an Covid-19 erkrankt ist, muss sich isolieren
  • Worin liegt der Unterschied zur Quarantäne?
  • Und wie lange dauern Isolation und Quarantäne eigentlich?

Die Regel leuchtet ein: Wer sich mit einer ansteckenden Krankheit – etwa Covid-19 – infiziert hat, darf keinen direkten Kontakt zu anderen Menschen haben. Denn sonst könnte sich der Erreger weiter verbreiten und so für weitere Erkrankte sorgen. Quarantäne oder Isolation ist also Pflicht – das war in der Corona-Pandemie zumindest bisher so.

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Die Regeln für Corona-Infizierte und auch für Kontaktpersonen wurden angesichts der Omikron-Variante mit rasant steigenden Infektionszahlen gelockert. So soll die kritische Infrastruktur am Laufen gehalten werden. Nun wird noch stärker zwischen Quarantäne und Isolation oder Isolierung unterschieden – doch wo liegt der Unterschied eigentlich?

Corona: Quarantäne oder Isolation – Das ist er Unterschied

Wie die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung auf der Webseite "infektionsschutz.de" erklärt, hängt es vom Grund für die Maßnahme ab, ob es sich um eine Quarantäne oder Isolation handelt. Das definiert die Bundeszentrale so:

  • Isolation: Bei der Isolation, auch Isolierung genannt, handelt es sich um eine behördlich angeordnete Maßnahme, die bei nachgewiesenen Corona-Infektionen verhängt wird. Sie kann zu Hause oder bei schweren Krankheitsverläufen in einem Krankenhaus erfolgen.
  • Quarantäne: Im Gegensatz zur Isolation gibt es bei der Quarantäne keine nachgewiesene Corona-Infektion – es besteht aber der Verdacht. Das ist zum Beispiel bei Kontaktpersonen der Fall. Auch sie müssen sich absondern, um weitere Infektionen zu verhindern.

Bisher müssen alle mit Corona infizierten Personen in der Regel für zehn Tage in die Isolierung, unabhängig vom Impfstatus oder eventuellen Symptomen. Wer 48 Stunden lang symptomfrei war, kann sich nach sieben Tagen freitesten. Eine Übersicht über alle neuen Corona-Regeln finden Sie hier.

Wer sich mit Corona infiziert hat muss in Isolation. Bei Verdachtsfällen spricht man dagegen von Quarantäne.
Wer sich mit Corona infiziert hat muss in Isolation. Bei Verdachtsfällen spricht man dagegen von Quarantäne. © Shutterstock/Tatyana Blinova | Tatyana Blinova

Isolierung und Quarantäne: Lauterbach sorgt für Verwirrung

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte zuletzt für Verwirrung gesorgt. Ein gemeinsamer Beschluss des Bundesministers und der Landesminister hätte Isolation und Quarantäne im Krankheitsfall abgeschafft. An ihre Stelle hätte eine dringende Empfehlung treten sollen, sich freiwillig fünf Tage lang zu isolieren. Der Vorschlag war im Robert Koch-Institut entstanden, bis Montag hatten die Bundesländer dazu Stellung nehmen können.

Lauterbach räumte die Idee nach heftiger Kritik ab und sprach von einem "klaren Fehler" der ein "falsches Signal" gesendet habe und als Lockerung verstanden worden sei. "Das wäre völlig falsch und würde die Pandemie verharmlosen", sagte Lauterbach. Nun soll ein neuer Vorschlag an die Bundesländer gehen.

Anders als bisher werde Quarantäne bei Kontaktpersonen nicht mehr angeordnet – sie sollen Kontakte künftig freiwillig vermeiden. Das solle die Gesundheitsämter entlasten. Bei Infizierten aber sollen fünf Tage Isolation vorgesehen werden - wie bisher samt Anordnung vom Amt. (pcl/nfz)

Dieser Artikel ist zuerst bei morgenpost.de erschienen