London. Was quält die Queen genau? Das wird gehütet wie ein Staatsgeheimnis. Doch es ist ungewohnt, dass die Queen plötzlich Schwäche zeigt.

Trotz ihrer 95 Jahre ist der Terminkalender der Queen stets gut gefüllt. Auch bei ihrem Tagesablauf erinnert nichts an die Routinen anderer Menschen in dem betagten Alter. Doch nun wurde Elizabeth Ruhe verordnet. Zwei Wochen lang soll sie sich schonen, so die Ärzte – eine Anweisung, die ihr gar nicht gefällt. Doch auch eine Königin muss mal gehorchen.

Dass sie sich langweile – so etwas würde der Hof nicht zulassen: Nach „Mirror“-Informationen lässt sich Elizabeth von ihren engsten Mitarbeitern umsorgen – Mahlzeiten servieren, Arztbesuch daheim –, das gehört ja zur royalen Routine. Aber nun sei auch Schneiderin Angela Kelly als Vertraute dabei. Und ganz besonders häufig ihr hünenhafter Kammerdiener Paul Whybrew, mit dem sie das tut, was sie am liebsten tut: fernsehen.

Lesen Sie auch: An Weihnachten – Offenbar Mordanschlag auf Queen Elizabeth II. vereitelt

Rätsel um Gesundheitszustand der Queen

Was die Queen nun genau quält? Das wird gehütet wie ein Staatsgeheimnis. Das Vereinigte Königreich ist in ein kollektives Rätselraten verfallen. Die zwei Wochen Schonung seien „die bedeutendste Abwesenheit ihrer langen Herrschaft“, schrieb die Zeitung „Daily Telegraph“. Allerdings scheint die Queen eine eigensinnige Patientin zu sein. Laut „Daily Mirror“ stellt die unerschütterliche Monarchin ihre Ärzte vor Probleme.

Die Königin sei fest entschlossen, am 14. November persönlich am Gedenkgottesdienst für die britischen Weltkriegstoten teilzunehmen. Der traditionelle Remembrance Day ist einer der wichtigsten Termine im royalen Kalender, und für die pflichtbewusste Monarchin steht die Teilnahme außer Frage. „Die Ärzte, die Ihrer Majestät zur Schonung geraten haben, müssen sehr gute Gründe haben, sie zu stoppen“, hieß es laut „Mirror“ aus dem Palast.

Premierminister Boris Johnson versuchte, die immer größeren Sorgen zu zerstreuen. Ihre Majestät sei „gut drauf“, sagte Johnson dem Sender ITV. „Ihre Ärzte haben ihr gesagt, dass sie sich schonen muss, und das sollten wir alle respektieren und verstehen. Alle wünschen ihr nur das Beste.“

Es ist ungewohnt, dass die Queen Schwäche zeigt

Beruhigende Worte, die nicht wirklich ziehen. Immerhin habe die Queen neulich sogar eine Nacht im Krankenhaus verbringen müssen. Der Palast begründete den Aufenthalt allein mit „praktischen Gründen“, die Queen sei zu „Voruntersuchungen“ dort gewesen. Aber so richtig glaubt es keiner.

Es ist eben einfach ungewohnt, dass die toughe Queen plötzlich Schwäche zeigt: Ihr Gesundheitszustand war in den bald 70 Jahren, die sie 2022 auf dem Thron sitzt, selten Thema. Mitteilungen sind rar – Privatsache! Dass der Palast über ihre Corona-Impfung informierte, lag nur daran, dass Spekulationen und Falschinformationen ein Riegel vorgeschoben werden sollte. Ob sie die zweite Impfung erhalten hat? Dazu sagt der Palast nichts. Lesen Sie hier: Das plant Großbritannien für den Tod der Queen

Diese Verschlossenheit wird nun teilweise aufgehoben. Auch das zeigt nach Ansicht von Palastbeobachtern, dass es sich womöglich nicht nur um eine leichte Unpässlichkeit handelt. Vielmehr ist der Gesundheitszustand der Queen in den vergangenen gut zwei Wochen besonders in den Fokus gerückt. Zunächst zeigte sie sich erstmals ohne akute medizinische Gründe bei zwei Terminen mit einem Gehstock, dann strich sie „widerwillig“ einen Besuch in Nordirland. Und jetzt sagte sie auch noch ihre Teilnahme an der UN-Klimakonferenz in Glasgow ab. Sie will sie sich aber im Fernsehen angucken. Bei Tee und an der Seite des Kammerdieners.