Berlin. Wochenlang waren Hotels und Schwimmbäder wegen Corona geschlossen. Deswegen könnten sich in den Wasserleitungen Bakterien befinden.

Wegen der Corona-Pandemie waren Hotels und Schwimmbäder wochenlang geschlossen. Das Robert Koch-Institut (RKI) warnt jetzt vor einem Legionellen-Risiko in den jeweiligen Trinkwasseranlagen. Sollten diese unsachgemäß oder gar nicht gereinigt worden sein, könnten die Bakterien nach der Pause vermehrt gewachsen sein, schreibt das RKI im „Epidemiologischen Bulletin“.

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Betreiber sollten deswegen vor der Wiedereröffnung ihrer Trinkwasseranlagen einen einwandfreien Betrieb sicherstellen, rät das RKI. Sollten bei Patienten Atemwegsprobleme vorliegen, rät das RKI Ärzten dazu, unbedingt auch auf eine Legionelleninfektion zu testen. Die entsprechenden Möglichkeiten gibt es.

RKI warnt vor Legionellen: Wie gefährlich sind sie?

Beim Menschen können Legionellen verschiedene Krankheiten hervorrufen. Die Bandbreite reicht von grippeartigen Beschwerden bis hin zu schweren Lungenentzündungen. Legionellen gelangen häufig über zerstäubtes Wasser in den Menschen – etwa in Duschen, Whirlpools, durch Luftbefeuchter oder über Wasserhähne.

Legionellen wachsen ideal bei Temperaturen zwischen 25 und 45 Grad Celsius. Bei Wassertemperaturen über 55 Grad wird das Wachstum der Keime nach RKI-Angaben gehemmt. Bei mehr als 60 Grad komme es zum Absterben der Keime.

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Menschen mit einem geschwächten Immunsystem sind besonders anfällig für Legionellen. Ebenfalls gefährdet sind Diabetiker, Raucher, ältere Menschen und Menschen mit einer Herz- oder Lungenerkrankung. Männer erkranken zwei- bis dreimal so häufig wie Frauen. Bei etwa fünf bis zehn Prozent der Patienten verläuft die Erkrankung tödlich.

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(dpa/fmg)