London. Beim “Megxit“ gibt es kein Zurück: Die Queen entzieht den abtrünnigen Royals Harry und Meghan ihre Ehrentitel und Schirmherrschaften.

  • Der "Megxit" ist endgültig
  • Der Buckingham-Palast gab am Freitag bekannt: Prinz Harry und Herzogin Meghan werden nicht zu ihren royalen Pflichten zurückkehren
  • Die beiden verlieren damit Ehrentitel und Schirmherrschaften
  • Laut der Mitteilung bleiben die beiden aber "sehr geliebte Mitglieder der Familie"

Die Queen macht kurzen Prozess mit Prinz Harry und Herzogin Meghan: Ihr einstiger Lieblingsenkel und dessen Frau werden nicht mehr zu ihren royalen Pflichten im britischen Königshaus zurückkehren und von sämtlichen Aufgaben und Ehrentiteln entbunden. Die Queen habe nach Gesprächen mit dem Prinzen bestätigt, dass es nach dem Rückzug aus der königlichen Familie nicht möglich sei, „die Verantwortung und Pflichten fortzusetzen, die mit einem Leben im Dienste des Volkes“ verbunden sind, hieß es in einer Mitteilung des Palastes am Freitag.

Deshalb würden beide auch ihre Schirmherrschaften und militärischen Ehrentitel zurückgeben. Diese sollen neu unter den Mitgliedern des Königshauses verteilt werden. „Obwohl alle traurig über ihre Entscheidung sind, bleiben der Herzog und die Herzogin sehr geliebte Mitglieder der Familie“, schrieb der Palast.

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"Megxit": Vor einem Jahr wurde der Rückzug angekündigt

Rosinenpicken ist mit der Monarchin demnach nicht zu machen: Vor einem Jahr hatten Harry und Meghan sich vom Königshaus losgesagt und waren erst nach Kanada, dann in Meghans Heimat Kalifornien gezogen. Nun verliert Harry sämtliche Ehrentitel für die Marine sowie für den Staatenbund Commonwealth, dessen Bildungsprogramme und Universitäten. Seine Schirmherrschaft für die Rugby-Liga ist ebenfalls Vergangenheit. Meghan, eine ehemalige Schauspielerin, verliert ihre Schirmherrschaft für das Königliche Theater.

Dabei war Harry immer besonders stolz auf seine zehn Jahre beim Militär als Stabsoffizier und Hubschrauberpilot. Kürzlich verklagte er sogar die Zeitung „Mail on Sunday“, die behauptet hatte, der Prinz habe die Marines seit dem „Megxit“ hängen gelassen. Er behält aber die private Schirmherrschaft für die Invictus Games, eine Sportveranstaltung für versehrte Veteranen. Die Spiele sollen 2022 in Düsseldorf stattfinden. Über das Ereignis will Harry auch eine Dokumentation drehen – als Teil des 122-Millionen-Euro-Vertrages, den er und seine Frau mit dem Streamingdienst Netflix abgeschlossen haben.

Videografik: Die britische Königsfamilie

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    Doch offizielle Ämter und ein Deal mit einem Medien-Multi, der mit der Serie „The Crown“ das Privatleben der Familie ausschlachtete – das passte für die Queen nicht zusammen. Ein Sprecher des Paares verkündete, dass Harry und Meghan weiterhin die Wohltätigkeitsorganisationen unterstützen wollen, die sie bisher repräsentiert hatten, „unabhängig von einer offiziellen Rolle“. Fast trotzig ließen sie hinzufügen, wie wichtig Wohltätigkeitsarbeit schließlich sei. Sie sei „universell“.

    Oprah Winfrey: Harry und Meghan werden ein Interview geben

    Am 7. März heißt es nun: Talkshow-Königin statt Queen. Dann werden Harry und Meghan der mächtigen US-Medienunternehmerin Oprah Winfrey ein Interview geben. Die Milliardärin ist eine gute Freundin von Meghan und Nachbarin der beiden im Nobelort Montecito. Möglicherweise war dieser Termin Grund für die Queen, die Nachverhandlungen zum „Megxit“ vorzuziehen. Eigentlich waren die Gespräche erst für März geplant. Doch der US-Sender CBS bewirbt das Interview bereits als „intimes Gespräch“.

    Und wer mit Winfrey spricht, weiß, dass es persönlich wird: Sie will Tränen sehen – etwa durch Enthüllungen über die empfundene Kälte im Königshaus. Der seriöse „Guardian“ zitierte daraufhin eine Quelle, die versicherte, Harry und Meghan würden nichts tun, um die Queen zu „untergraben“. Sie hätten „den größten Respekt und die größte Liebe“ für die Königin. Sie seien entschlossen, um Harrys Schirmherrschaften und Ehrentitel zu kämpfen. Diesen Kampf haben sie nun verloren. Ob Harry wie zuvor noch erwartet im Juni zur Truppenparade anlässlich des 95. Geburtstags anreist, erscheint nun fraglich.

    Royals: Die Queen plagen Familiensorgen

    Die Queen soll besonders ihren Urenkel Archie vermissen, der im Mai zwei Jahre alt wird. Meghan erwartet demnächst ihr zweites Kind. Die Queen muss sich derweil noch um zwei weitere „Sorgenkinder“ kümmern: Ihr Gatte Prinz Philip (99) bleibt weiter in einem Londoner Krankenhaus, in das er vor Tagen als „Vorsichtsmaßnahme“ eingeliefert wurde. Und schließlich ist da noch Sohn Prinz Andrew, der in einen Missbrauchsskandal verwickelt ist. Zu dessen 61. Geburtstag am Freitag veröffentlichte die Queen statt Glückwünschen nur eine nüchterne Feststellung, wenige Stunden, bevor sie die „Megxit“-Bombe platzen ließ.