Berlin. Eine neue Gehaltsliste zeigt, was die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der ARD verdienen. Vor allem die Chefs kassieren hohe Gehälter.

Seit einigen Jahren müssen die öffentlich-rechtlichen Sender preisgeben, wie viel ihre Angestellten auf den jeweiligen Positionen verdienen. Die nun veröffentlichte Gehaltsliste für das Jahr 2019 zeigt, dass die Mitarbeiter der ARD ein überproportional gutes Einkommen haben. Spitzenverdiener sind die Intendanten.

Die Gehälter der Mitarbeiter der ARD, zu der auch lokale Sender wie der SWR oder der BR gehören, sind tariflich festgelegt und mit Gewerkschaften abgesprochen. „Die Tarifstrukturen und zugehörigen Tabellen sind in der ARD weitgehend identisch, es gibt in den Landesrundfunkanstalten jedoch Unterschiede in der Anzahl der Vergütungsgruppen und -stufen“, heißt es in dem aktuellen Bericht.

Spitzenverdiener: Tom Buhrow verdient 395.000 Euro jährlich

Laut der Liste verdienen die Direktoren der ARD im Monat zwischen 19.989 Euro beim NDR und 14.202 Euro beim Saarländischen Rundfunk (SR). Bis zu 13.876 Euro (NDR) kann das Monatsgehalt für Programmchefs und Hauptabteilungsleiter betragen.

Mit einem Jahresgehalt von 395.000 Euro führt Tom Buhrow, WDR-Intendant und derzeitiger ARD-Vorsitzender die Liste an. Allein um sein Gehalt abzudecken, benötigt der Sender 1.881 Gebührenzahler, wie die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ berichtet.

ARD: Azubis verdienen weniger als 1.000 Euro im ersten Lehrjahr

Doch in der ARD sitzen nicht natürlich nur Intendanten und Direktoren, sondern auch Redakteure, Kameraleute oder Auszubildende. Redakteurinnen und Redakteure verdienen in der niedrigsten Gehaltsstufe 3.681 Euro und können bis zu 10.728 Euro pro Monat aufsteigen. Ein Azubi im ersten Lehrjahr bekommt nur 764 Euro Gehalt. Im dritten Jahr sind es dann immerhin 1.207 Euro.

Auch interessant:

Die Gehälter in der ARD würden davon abhängen, wie komplex oder arbeitsintensiv ein Job sei. Auch wie viel Berufserfahrung ein Mitarbeiter mitbringe, sei ausschlaggebend für die Höhe seines Gehalts. Bis man das Maximalgehalt erreicht, können bis zu 20 Jahre vergehen.

Die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs (Kef), hatte bei ihrem letzten Finanzbericht das Gehaltsgefüge der öffentlich-rechtlichen Sender als zu hoch kritisiert. Die ARD hatte die Kritik zurückgewiesen. In Deutschland finanzieren sich die öffentlich-rechtlichen Sender zu einem großen Teil über den Rundfunkbeitrag von 17,50 Euro pro Monat, den jeder Haushalt in Deutschland bezahlen muss.

Lesen Sie auch: Ex-“Tagesschau“-Sprecherin Eva Herman – ihr tiefer Fall

(amw)