Madrid. Jedes Jahr versuchen Lottospieler in Spanien den Hauptpreis „El Gordo“ abzusahnen. Auch aus Deutschland kann man sein Glück versuchen.

Die spanische Weihnachtslotterie „Lotería de Navidad“ lockt mit ihrem Hauptpreis von vier Millionen Euro, „El Gordo“ genannt, mittlerweile auch Lottospieler aus ganz Europa an. Denn eine Teilnahme ist über Umwege auch im Internet möglich.

Insgesamt werden mehr als zwei Milliarden Euro ausgeschüttet. Der Hauptgewinn der traditionsreichen Lotterie ist am Sonntag schon wenige Minuten nach dem Auftakt gezogen worden. Er entfiel am Sonntag auf die Losnummer 26590. Er wird 170 Mal ausgezahlt, da jede Losnummer 170 Mal verkauft wird.

Wir beantworten die wichtigsten Fragen zur der mehr als 200 Jahre alten Lotterie, die abgekürzt auch nur „El Gordo“ (der Dicke) genannt wird.

„El Gordo“: Wann findet die Lotterie statt?

Zwei Tage vor Weihnachten, am 22. Dezember, werden in Madrid die Glückslose der spanischen Weihnachtslotterie „El Gordo“ (der Dicke) gezogen. Die Vorbereitungen laufen aber schon rund eine Woche vor dem großen Tag auf Hochtouren: Traditionsgemäß werden die imposanten Lostrommeln ins Madrider Teatro Real gebracht, von wo aus die Ziehung live im spanischen Fernsehen übertragen wird.

Jedes Jahr schaut ein Millionenpublikum bei der mehrstündigen Ziehung im Teatro Real zu, die live im Fernsehen gezeigt wird. Der größte Gewinner der Lotterie steht schon vorher fest: das Finanzamt. Der spanische Staat kassiert allein 30 Prozent aus den Verkaufserlösen der Lose.

Seit wann gibt es „El Gordo“?

Die spanische „Lotería de Navidad“ gibt es bereits seit mehr als 200 Jahren. Sie ist somit die älteste der Welt. In vergangenen Jahr wurden fast 2,4 Milliarden Euro ausgeschüttet. Der Hauptgewinn – „El Gordo“ – beträgt vier Millionen Euro für ein ganzes Los.

Er wird 160 Mal ausgezahlt, weil jede der 100.000 Losnummern 160 Mal verkauft wird. Da es auch viele kleinere Preise gibt, dauert die morgendliche Ziehung am 22. Dezember mehr als drei Stunden.

Wer gewann im vergangenen Jahr?

So sieht es aus, wenn die Spanier einen Gewinn feiern.
So sieht es aus, wenn die Spanier einen Gewinn feiern. © dpa | Javier Fuentes

„El Gordo“ hat im vergangenen Jahr fast alle Landesteile Spaniens beglückt und die Preise waren so gut verteilt wie selten zuvor. Von Aragonien bis Andalusien wurden zwei Tage vor Heiligabend echte Weihnachtsmärchen wahr. Insgesamt wurden fast 2,4 Milliarden Euro ausgeschüttet, was die über 200 Jahre alte „Lotería de Navidad“ – gemessen an der ausgespielten Gesamtsumme – zur größten der Welt macht. Freudentränen, Trommeln und spontane Tänzchen prägten das Bild auf den Straßen vieler Gemeinden.

Die meisten Spanier schließen sich traditionell zu Tippgemeinschaften unter Freunden, Kollegen oder ganzen Dörfern zusammen, weil der Spaß nicht billig ist: Ein ganzes Los kostet 200 Euro. Die meisten begnügen sich mit Zehntellosen, so dass sehr viele Menschen in den Genuss von zumeist kleineren Geldgewinnen kommen. „Das wichtige am Gordo ist, ihn zu teilen“, meinte auch das staatliche Fernsehen. Auch in Deutschland wird die Lotterie aus dem Süden immer beliebter.

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    Wie nimmt man aus Deutschland teil?

    Verschiedene Anbieter wollen es auch in Deutschland Lottospielern ermöglichen, an „El Gordo“ teilzunehmen. Bei den meisten Anbietern kaufen die Nutzer sogenannte Wettanteile, was bedeutet, dass man nicht direkt an der Lotterie teilnimmt, sondern auf die Ergebnisse wettet.

    Der mögliche Gewinn wird daher auch von dem Anbieter ausgezahlt und nicht direkt von der Lotterie. Die Unternehmen sind aber auch für den Fall von Millionen-Gewinnen abgesichert. Aber: Wer auf Nummer sicher gehen will, kauft Lose in Spanien. (les/dpa)

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