Berlin. Fliegende Messer, Stimmen aus dem Kessel: Gerade in Zeiten einer Krise wie Corona gerät die Psyche unter Stress, sagt ein Spukforscher.

Abends, wenn sie im Sessel vor dem Fernseher sitzt, dann passiert es. Dann sieht sie ihn: ihren toten Ehemann mit der Fernbedienung in der Hand. Sie will etwas sagen – doch dann ist der Spuk auch schon vorbei.

Es ist eine der Art von Geschichten, die Deutschlands oberster Spukforscher immer wieder hört. Seltsam? Nicht für ihn. Viele Menschen haben eine Neigung zum Übersinnlichen, sagt Walter von Lucadou. Jeder sechste Deutsche gibt an, schon mal einen Geist gesehen zu haben, so der Wissenschaftler.

Und in Corona-Zeiten sei die Seele besonders belastet. Krankenkassen haben eine der stärksten Zunahmen psychischer Störungen überhaupt aufgelistet: Um 80 Prozent hat sich die Zahl der psychischen Krankheiten im ersten Halbjahr im Vergleich zu 2019 erhöht.

Geistersehen sei in vielen Fällen ein Symptom einer psychischen Erkrankung, so von Lucadou (74). Er ist Physiker, Psychologe und leitet seit 1989 in Freiburg die renommierte Parapsychologische Beratungsstelle. Mehr als 50.000 Menschen wollten Hilfe, weil sie sich von Außerirdischem geplagt fühlten.