Berlin. Städtetagspräsident Burkhard Jung warnt vor einem Flickenteppich von Corona-Regeln – und kritisiert die Pläne der Bundesregierung.

Die Corona-Zahlen steigen deutlich an. Jetzt macht Städtetagspräsident Burkhard Jung, an der Seite der Länder, gegen die Bundesregierung Front.

Gesundheitsminister Spahn will die Grundlage für die Corona-Maßnahmen aufheben: die sogenannte epidemische Notlage von nationaler Tragweite. Ist das der richtige Weg, Herr Jung?

Burkhard Jung: Das Votum der Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten ist richtig: Es muss weiter einen bundeseinheitlichen Rahmen im Kampf gegen Corona geben. Die Länder müssen über den Winter Regeln wie 3G oder sogar 2G und das Tragen von Masken in Innenräumen weiter vorgeben können. Die epidemische Lage von nationaler Tragweite muss entweder beibehalten werden oder es muss eine Übergangsfrist geben. Der Bund ist gut beraten, diesem Votum der Länder zu folgen und das über Bundesrecht zu regeln. Auf den letzten Kilometern der Pandemie können wir keinen Flickenteppich gebrauchen.

Burkhard Jung (SPD), Oberbürgermeister von Leipzig und Präsident des Deutschen Städtetags.
Burkhard Jung (SPD), Oberbürgermeister von Leipzig und Präsident des Deutschen Städtetags. © picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Sebastian Kahnert