Berlin. Eine Studentin aus Dänemark hat einen Mundschutz entwickelt, der sich selbst reinigt. Die Maske könnte schon bald auf den Markt kommen.

Wir tragen sie im Bus, im Supermarkt und inzwischen auch in der Schule: Schutzmasken sind seit Beginn der Corona-Krise aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Eine Studentin aus Dänemark hat jetzt eine selbstreinigende Anti-Corona-Maske erfunden. Ihre Idee dafür, entstand aus Zufall.

Sara Lee Krog studiert Design in der dänischen Stadt Kolding. Eigentlich habe sie Wandverkleidungen entwickeln wollen, deren Stoff per „photokatalytischer Selbstreinigung“ Raumluft filtert, wie „tagesschau.de“ berichtet. Bei Tests habe sie dann bemerkt, dass auch Viren und Bakterien abgetötet wurden. Ihr Professor habe sie dann auf die Idee mit den Masken gebracht.

Selbstreinigende Maske: So funktioniert die Anti-Corona-Erfindung

Doch wie funktioniert die „photokatalytische Selbstreinigung“? Das Fraunhofer Institut erklärt auf seiner Homepage, dass die Photokatalyse die Umwandlung chemischer Substanzen unter dem Einfluss von Licht ist. Ein Photokatalysator, meist handelt es sich dabei um Metallkomplexe und Halbleiter, absorbiert die Energie des Lichts, übertragt sie auf eine reaktive Verbindung und löst damit eine chemische Reaktion aus.

Mit photokatalytischen Prozessen ließen sich somit organische Materialien abbauen. In Deutschland werden laut Fraunhofer Institut zum Beispiel bereits Dachziegel mit einer selbstreinigenden, photokatalytischen Schicht angeboten.

Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von Facebook, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.
Externer Inhalt
Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

Zurück zu Sara Lee Krog. Die Studentin erklärt im Gespräch mit „tagesschau.de“ wie ihre selbstreinigenden Masken aufgebaut seien: „Es funktioniert, indem wir Metalloxid in den Maskenstoff einbringen.“ Die Metalloxide würden dann aus UV-Lichtquellen in der Maske bestrahlt und zerstörten dadurch Viren oder Bakterien. Der Vorteil: Das so entwickelte Produkt kann immer wieder benutzt werden.

Marktreif sind die Masken der 29-Jährigen noch nicht. Das UV-Licht benötigt eine Stromquelle. Das ist aktuell eine kleine Batterie – doch wohin mit ihr und den Kabeln, die beim Tragen stören? Das versucht gerade noch ein Team zu klären.

Spezialmasken können mehrfach wiederverwendet werden

Alle wichtigen Infos zu den 3 Schutzmasken-Typen

weitere Videos

    Auch andere Hersteller haben Spezialmasken im Angebot. So bietet Livinguard aus der Schweiz einen Mundschutz an, bei dem sich Sars-CoV-2-Viruspartikel innerhalb weniger Stunden um bis zu 99,9 Prozent reduzieren.

    Untersucht und bestätigt wurde das von Forschern der Freien Universität Berlin am Institut für Tier- und Umwelthygiene. Das Prinzip bestehe darin, die Textiloberfläche mit einer starken positiven Ladung zu versehen. Wenn Bakterien und Viren mit der Technologie in Kontakt kommen, wird die negativ geladene mikrobielle Zelle zerstört, was zu einer dauerhaften Vernichtung der Krankheitserreger führt.

    Die Masken sollen 210 Tage mehrfach wiederverwendet werden können, ohne nennenswert an Schutz zu verlieren.

    Sogenannte Viral-Off-Masken wurden mit einem Wirkstoff des Herstellers Polygiene aus Schweden behandelt, der die Virenaktivität durch die Interaktion mit Schlüsselproteinen stoppen soll. Innerhalb von zwei Stunden sollen 99 Prozent der sich auf der Oberfläche befindlichen Viren abgetötet werden.

    (jha/kai)