Vlijmen. Für viele Leute ist der Einkauf im Supermarkt eine Gelegenheit für Plausch. Ihnen kommt die Jumbo-Kette in den Niederlanden entgegen.

Stress an der Supermarktkasse, in Deutschland Normalzustand. Für Plausch mit den Kassierern bleibt selten Zeit oder Muße, schon gar nicht bei den Lebensmitteldiscountern. Die niederländische Supermarktkette Jumbo will ihren Kunden genau das jetzt ermöglichen – mit einer speziellen „Kletskassa“, einer „Plauderkasse“.

Die erste „Kletskassa“ öffnete im Juli in einer Jumbo-Filiale in der Kleinstadt Vlijmen. Dort geht es vor allem ums Tratschen und nicht darum, möglichst schnell die Einkäufe zu verpacken – so wie früher im Tante-Emma-Laden. „Wir möchten, dass das Einkaufen Spaß macht“, sagt Dick de Fijter, der Leiter der Jumbo-Filiale Vlijmen auf der Webseite des Konzerns.

Jumbo: Von der „Kletskassa“ direkt zum „Koffiecorner“

Und die Plauderkasse kommt so gut an, dass Jumbo sie in bis zu 40 weiteren Filialen anbieten will. Das neue Kassenkonzept geht einher mit einem „Kaffeeklatsch“, den Jumbo gemeinsam mit der Stiftung „Alles Voor Mekaar“ („Alles für einander“) in der Filiale anbietet.

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In der Stiftung nehmen sich kontaktfreudige Freiwillige Zeit, sich mit redefreudigen Menschen zu unterhalten. „Diese Initiative schafft wertvolle Kontakte zwischen Menschen, die täglich hierher kommen, und es ist großartig, dass wir dazu beitragen können“, so Filialleiter Dick de Fijter. „Das gibt unglaublich viel Energie!“

Könnte die Jumbo-Initiative ein Vorbild für deutsche Supermärkte sein? Einsamkeit ist schließlich nicht nur in den Niederlanden ein Problem. In Deutschland sind 9,1 Prozent der in Privathaushalten lebenden Menschen im Alter von 40 bis 89 Jahren von Einsamkeit betroffen, wie eine Anfrage der Linken-Fraktion im Bundestag kürzlich ergab. Und eine französische Studie kam zu dem Schluss, dass Einsamkeit nicht nur bedrückend ist, sondern auch krank macht. (küp)