Berlin. Zwei Jahre ist die Traumhochzeit von Harry und Meghan nun her. Geblieben ist ein Paar, das sich in einer geliehenen Villa verschanzt.

Es war einmal ein Prinz aus der legendärsten Monarchie aller Zeiten. Er heiratete eine Schauspielerin aus dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Britische Tradition küsste kalifornischen Glamour. Der Himmel über Schloss Windsor war blau, die Fans schwenkten die Fahnen und jubelten Prinz Harry und seiner Meghan zu.

34 Millionen Euro kostete allein die Sicherheit den Steuerzahler – miesepetrig erschien, wer sich darüber monierte.

Genau zwei Jahre liegt die Hochzeit zurück, und viel ist nicht übrig geblieben vom Traum. Gehetzt, planlos, haltlos – diesen Eindruck vermittelte das Paar, seit es sich im Januar von den königlichen Pflichten lossagte. Der Zauber ist verflogen, und den Zwängen der mitunter tatsächlich wunderlichen Palastkonventionen folgte ein Luxusgefängnis in Los Angeles.

Wer sich durch die kurvigen, schlaglochreichen, menschenleeren Straßen in den Hügeln von Beverly Hills auf den Weg zu ihnen macht, landet vor einer Mauer. Die Siedlung Beverly Ridge ist eine sogenannte Gated Community, die ersten Wachleute beäugen Ankommende bereits lange vor der Pforte misstrauisch. 14 Villen befinden sich innerhalb der Hightech-Festung.

Prinz Harry und Herzogin Meghan auf Wohltätigkeitsmission in Los Angeles.
Prinz Harry und Herzogin Meghan auf Wohltätigkeitsmission in Los Angeles. © P&P/Rachpoot/MEGA | BRWESPPLOS

In Los Angeles leben Harry und Meghan in nobler Gesellschaft

Es ist unwahrscheinlich, dass die Nachbarn zum Tee vorbeikommen: Eine frühere, hochbetagte Ehefrau von Entertainer Johnny Carson wohnt hier, indonesische und chinesische Geschäftsleute.

Die 18-Millionen-Villa mit 22-Hektar-Grundstück und acht Schlafzimmern hat ihnen Schauspieler Tyler Perry (50) überlassen, wohl wissend, dass die berühmten Gäste den Marktwert der Immobilie steigern. Den Kontakt vermittelt hatte Meghans mütterliche Freundin, Talkshow-Königin Oprah Winfrey (66).

Die Villa im berühmten Postleitzahlenbereich 90210.
Die Villa im berühmten Postleitzahlenbereich 90210. © dp/INTERTOPICS/Pacific Coast News

Was erwartet die beiden jenseits der Mauern? Paparazzi, Busse mit Touristen auf Star-Safari und jede Menge Leute, die vom Ruhm der beiden profitieren wollen. „Sie kamen nicht nach L. A., um ihren Frieden zu finden“, sagt der renommierte Prominentenberater Jeetendr Sehdev. „Sie kamen wegen eines bestimmten Lebensstils.“ Dazu gehören illustre Freunde: Sängerin Adele (32) etwa, die in der Nähe wohnt und ihnen für den kleinen Archie die Vorschule ihres Sohnes empfohlen hat.

Einmal erst sind Harry (35) und Meghan (38) in L. A. in Erscheinung getreten: Ende April lieferten sie 20 Essen an kranke Menschen für die Organisation Project Angel Food aus, wählten dafür das für L. A. typische Nur-mal-schnell-zu-Starbucks-Outfit mit Turnschuhen und Basecap, ergänzt durch Mundschutz. Die Essensempfänger sollen in Tränen ausgebrochen sein, als ihnen klar wurde, dass ihnen „Royals auf Rädern“ die Speise bringen.

Harrys und Meghans neue Bekannte

Die Leiterin des Projekts ist Marianne Williamson (67), eine schillernde Figur, wie es sie nur in L. A. geben kann. Wieder einmal stellte Oprah Winfrey den Kontakt her – Williamson ist spirituelle Beraterin der Fernsehmilliardärin. Auch Me­ghans Mutter soll ein Fan ihrer Bücher „Das Geschenk der Wandlung“ und „Du bist stärker als dein Schmerz“ sein.

Williamson wollte schon mal das Weiße Haus erobern und eine „Revolution der Liebe“ anzetteln. Gern verrührt sie Religion, Esoterik und Talkshow-Psychologie mit steilen medizinischen Thesen, etwa, dass Krebs der Schrei einer gequälten Seele sei. Auch impfkritische Äußerungen macht man ihr zum Vorwurf. Anzunehmen, dass die strengen Berater des Königshauses diese Verbindung missbilligt hätten.

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