Düsseldorf. Die Parfümeriekette Douglas will die trotz des Lockdowns offen gehaltenen Filialen nun doch wieder schließen. Zuvor hagelte es Kritik.

Der Corona-Lockdown hat begonnen und die Läden sind geschlossen. Die Parfümeriekette Douglas, die ebenfalls von der weitgehenden Schließung des Einzelhandels betroffen ist, hatte vermeintlich einen Weg gefunden, wie Filialen trotzdem geöffnet bleiben können. Man wollte knapp ein Viertel der Filialen offen halten – als Drogerien.

Doch nach reichlich Kritik, rudert das Unternehmen nun zurück: Für viele Menschen sei die Entscheidung, einige Filialen mit Drogeriesortimenten offenzuhalten, nicht nachvollziehbar gewesen, teilte die Douglas-Chefin Tina Müller auf Twitter mit.

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„Ab heute bleiben alle unsere deutschen Filialen daher bis auf Weiteres geschlossen“, erklärte die Chefin der größten deutschen Parfümeriekette. Sie bat „alle um Entschuldigung, die wir mit unserem Vorgehen befremdet oder vor den Kopf gestoßen haben“.

Douglas als Drogerie: Gewerkschaft Verdi übte Kritik

Die Gewerkschaft Verdi in Hessen hatte zuvor von einem „anrüchigen Unterlaufen des Lockdowns“ gesprochen. „Wer den dringenden Lockdown und das erlaubte Weiterführen bestimmter Geschäfte auf solche Weise fehlinterpretiert, macht sich nicht nur unglaubwürdig“, erklärte der Fachbereichsleiter Handel bei Verdi Hessen, Bernhard Schiederig.

Mehr zum Thema:Lockdown in Deutschland – Diese Geschäfte müssen schließen

Der Abend vor dem Lockdown: Menschen stehen in Frankfurt am Main vor einem Douglas Laden an.
Der Abend vor dem Lockdown: Menschen stehen in Frankfurt am Main vor einem Douglas Laden an. © Ralph Peters via www.imago-images.de

Douglas sieht Drogerie als weiten Begriff

Douglas widersprach zunächst dieser Darstellung. Das Unternehmen halte sich an alle geltenden Verordnungen. Die Corona-Verordnungen sähen vor, dass Drogerien weiter geöffnet bleiben könnten. Der Begriff Drogerie sei rechtlich nicht spezifiziert. Im allgemeinen Sprachgebrauch würden darunter Einzelhandelsbetriebe verstanden, die unter anderem Körperpflege-, Schönheits-, Kosmetik- und Hygieneprodukte verkauften.

Daher sollte auch ein Teil der Douglas-Filialen mit einem Angebot von Drogerieprodukten für den Einkauf geöffnet bleiben. Diese Entscheidung wurde nun revidiert. Douglas bietet den Kunden allerdings weiterhin an, kurzfristig Ware online zu reservieren und dann kontaktlos an den Abholstationen in den Filialen entgegenzunehmen. „Trotz Lockdown: Abholen in der Filiale“, wirbt die Parfümeriekette auf ihrer Homepage. Mehr zum Thema: Lockdown – Welche Regeln jetzt gelten

(amw/msb/dpa)