Berlin. Haben Sido und der Influencer Knossi beim Livestream-Event „Angelcamp“ Fische gequält? PETA erstattete Anzeige gegen die Angelfreunde.

  • Haben Sido, Knossi und Co. beim Livestream-Event „Angelcamp“ Fische gequält?
  • Der Tierschutzverein PETA zeigte die Angelfreunde an
  • Mit der Liveübertragung des Camps stellten die Angler einen einen neuen Zuschauerrekord bei der Streaming-Plattform Twitch auf
  • Neben Rapper Sido und Influencer Knossi nahmen auch Promis wie Sänger Pietro Lombardi teil – sie angeln um die Wette und absolvieren verschiedene Challenges

Haben Rapper Sido, Knossi und Co. bei der Live-Übertragung ihres „Angelcamps“ Fische gequält? Davon ist zumindest die Tierschutzorganisation PETA überzeugt – und hat Anzeige gegen die Angelfreunde erstattet.

Die Vorwürfe von PETA: Die Gruppe hätten gegen Tierschutzgesetze verstoßen. Dies erklärte der Verein auf seiner Website. Bei ihrer Angel-Challenge hätten die Karpfen gefangen und wieder freigelassen. Diese Angeltechnik nennt man „Catch and Release“. Das Angeln an sich, sowie die Verletzungen der Angelhaken und der Sauerstoffmangel an Land sorge bei den Fischen für massiven Stress und Leid, den die Streamer einfach in Kauf genommen hätten, so PETA.

Auf ihrer Website zitiert PETA den § 1 des Tierschutzgesetzes, der besagt, dass niemand einem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügen darf. Zudem sei es laut § 17 Nr. 2b des Gesetztes verboten, einem Wirbeltier länger anhaltende oder sich wiederholende erhebliche Schmerzen oder Leiden zuzufügen.

Dass die Fische gelitten hätten, sei auch auf den Videos zu erkennen, wie PETA mitteilte. Sido und Co. hätten sich sogar über die „Macken“ einiger Fische, die anzeigen, dass sie möglicherweise schon öfter gefangen und wieder freigelassen wurden, unterhalten. Ob sie von den Streamern gefangen wurden oder von anderen Anglern, ist jedoch nicht klar. Auch interessant: Peta-Vorwurf – Affen für Kokosmilch von HelloFresh gequält?

„Angelcamp“ brach Zuschauerrekord bei Streaming-Plattform „Twitch“

Bei dem Projekt mit dem Namen „Angelcamp“ nahmen nicht nur Rapper Sido und Influencer Jens Knossalla – genannt „Knossi“ – teil, sondern auch Sänger Pietro Lombardi und andere Prominente. 72 Stunden angelten die Teilnehmer vom 16. bis 19. Juli 2020 um die Wette und nahmen an weiteren Challenges teil.

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Bereits nach wenigen Stunden im „Angelcamp“ gab es für die Macher etwas zu feiern: Mit zwischenzeitlich mehr als 210.000 Zuschauern knackten Knossi und Co. den Twitch-Zuschauerrekord, der bislang bei knapp 200.000 Zuschauern lag. Am Samstagabend schauten zwischenzeitlich sogar mehr als 300.000 User zu.

Am Samstagabend droht die Stimmung im Angelcamp zu eskalieren

Am Samstagabend drohte die Stimmung kurzzeitig zu kippen. Wie im Livestream zu sehen war, ist ein Zuschauer durch den See geschwommen, um zum Angelcamp zu gelangen. Die Reaktionen von Knossi und seinen Mit-Anglern waren dabei unterschiedlich. Während Gaming-Livestreamer MontanaBlack sich über den Schwimmer lustig machte, fand Rapper Sido die Aktion alles andere als unterhaltsam. Doch eine zweite Situation sorgte später für einen Ausraster von Sido.

In der Nacht saßen Knossi, Sido, UnsympatischTV und Manny Marc gemeinsam am Lagerfeuer, als sich hinter ihnen plötzlich eine maskierte Gestalt zeigte. Bei der Aktion handelte es sich jedoch um einen sogenannten „Prank“ – einen Streich. Die Hauptprotagonisten des Camps waren laut späterer Erklärungen darin nicht involviert.

Rapper Sido fand die Aktion alles andere als komisch und verließ daraufhin wutentbrannt das Camp. Kollege Manny Marc lief dem Berliner Rapper hinterher, um ihn zu beruhigen.

Am Sonntagmorgen erklärte Sido seinen Ausraster. Schuld sei unter anderem sein Alkoholpegel gewesen sein. Im Stream sieht man die meisten Angelcamp-Teilnehmer nahezu ununterbrochen „Alge“-Likör trinken.

Dschungelcamp reloaded: Sido und Co. alleine in der Natur

Das Prinzip hinter der Sendung hatte „Dschungelcamp“-Charakter: Die Teilnehmer mussten sich selbst versorgen und an einem See campen. Toiletten gab es nicht. Die Produktionsteams hatten bereits vor dem Start alles wetterfest gemacht, wie Knossi in einem Video vorab erklärt hatte.

(amw/bef)