Hamburg. Udo Lindenberg ist 75 geworden – melancholisch gestimmt ist er aber nicht. Ein Gespräch über früher, morgen und unsere „geile Sprache“.

Einen Rückzug ins Rentnerleben hätte wohl auch niemand erwartet bei dem ewigen Panikrocker Udo Lindenberg – 2021 geht es richtig rund für den außergewöhnlichen Musiker. Am 17. Mai feiert der Panikrocker seinen 75. Geburtstag.

Parallel erscheint anlässlich des 50-jährigen Jubiläums seines Debütalbums eine neue Sammlung seiner größten Hits. Der Wahlhamburger lässt sich auch von der Pandemie nicht weiter einschüchtern, sondern gibt den durchhaltefähigen Optimisten, der weiterhin die Welt verändern möchte.

Schauen Sie anlässlich solcher Jubiläen gerne zurück oder stimmt Sie das melancholisch?

Udo Lindenberg: Das sind nur Zahlen aus der irdischen Zeitzählung, mit denen ich als Alien nicht so viel anfangen kann. Aber wer weiß, woher er kommt, kann bewusster in die Zukunft gehen. Klar, bei manchen Erinnerungen werde auch ich mal einen Tick sentimental, aber im Wesentlichen bin ich ein sehr zukunftsorientierter Vogel. Zurückschauen in die Geschichte, so wie damals in der Schule, im langweiligen Geschichtsunterricht, das war ein Flop. Da höre ich mir lieber dieses neue Panik-Werk mit 75 Songs aus 50 Jahren Zeitgeschehen an. Damit habe ich die ganze jüngere deutsche Geschichte von 1946 bis jetzt, insbesondere die Story der Bundesrepublik – Bunte Republik D. – wieder vor Augen, und weiß, was alles noch zu tun ist. Lesen Sie hier: Für Udo Lindenberg ist Corona „’ne scheißharte Erfahrung“